Retinopathie Diabetestechnik zum Augenschutz
Insulinpumpen und das kontinuierliche Glukosemonitoring (CGM) haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten in der Diabetologie etabliert. Ob diese Techniken das Risiko für eine Retinopathie bei Typ-1-Diabetikern senken, hat kürzlich ein US-Team untersucht.
In ihrer Studie bewerteten die Wissenschaftler die Daten von 550 Patienten, die im Median seit 20 Jahren an einem Typ-1-Diabetes litten. Das primäre Outcome war das Auftreten bzw. die Verschlechterung einer diabetischen Retinopathie allgemein oder deren proliferativer Form. 62,7 % der Patienten verwendeten ein System zum CGM, 58,2 % eine Insulinpumpe und 47,5 % beide Technologien. 44,4 % der Patienten entwickelten im Verlauf eine diabetische Retinopathie, 17,6 % eine proliferative.
Es zeigte sich, dass das CGM mit einem niedrigeren Risiko assoziiert war, sowohl generell eine Retinopathie als auch eine proliferative Retinopathie zu entwickeln (Odds Ratio, OR, 0,53 bzw. 0,40). Die Insulinpumpe alleine hatte keinen Einfluss auf die Augenerkrankung, in Kombination mit dem CGM ging die Verwendung aber mit einem geringeren Risiko für die proliferative Form einher (OR 0,60). Die ermittelten Vorteile durch das CGM blieben auch nach Adjustierung auf das HbA1c stabil.
Das CGM gehört zwar seit vielen Jahren zum Standardmanagement des Typ-1-Diabetes, die Effekte im Hinblick auf Komplikationen finden aber noch zu wenig Beachtung, heißt es in der Arbeit abschließend. In zukünftigen Studien wäre daher eine genaue Auswertung der CGM-spezifischen Parameter wie der glykämischen Variabilität und der Zeit im Zielbereich sinnvoll.
Quelle: Liu TYA et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e240728; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.0728