Vom Wetter heißkalt erwischt Extreme Temperaturen erhöhen das Apoplexrisiko

Autor: Sabine Debertshäuser

Im Jahr 2019 wurden weltweit 521.031 Tode durch Schlaganfälle festgestellt, die auf extreme Temperaturen zurückzuführen waren. Im Jahr 2019 wurden weltweit 521.031 Tode durch Schlaganfälle festgestellt, die auf extreme Temperaturen zurückzuführen waren. © pikovit – stock.adobe.com

Die hitze- und kältebedingte Schlaganfallbelastung muss mehr Beachtung finden, schreibt eine Autorengruppe um Chunrun Qu von der Central South University in Changsha.

Um dem Zusammenhang zwischen Apoplex und extremen Temperaturen näher auf den Grund zu gehen, werteten die Forschenden Daten zu geografischer Verteilung, Risikofaktoren und epidemiologischen Trends aus. Dafür griffen die Forschenden auf verschiedene Datenbanken zurück:

  • Climatic Research Unit gridded Time Series
  • World Bank Databases
  • Global Burden of Disease Study

Im Jahr 2019 wurden weltweit 521.031 Tode durch Schlaganfälle festgestellt, die auf extreme Temperaturen zurückzuführen waren. Global gesehen hatte die männliche und ältere Bevölkerung das höchste Risiko. Spitzenreiter auf regionaler Ebene war Zentralasien, die größte Gefahr auf nationaler Ebene bestand in Nordmazedonien und in der Mongolei.

Kältere Witterung ist das derzeit größere Problem, schreibt das Autorenteam. Niedrige Temperaturen aktivieren den Sympathikus, wodurch der Blutdruck steigt. Im Jahr 2019 gab es 474.002 schlaganfallbedingte Todesfälle bei Kälte und 48.030 solcher Sterbefälle bei Hitze. Angesichts des Klimawandels aber werden zunehmend hohe Temperaturen für den Menschen gefährlich. Hitzebelastung kann zu Dehydrierung und erhöhter Blutviskosität führen.

Globale Zunahme der Schlaganfälle durch Hitze

Die Forschenden registrierten einen globalen Anstieg der Apoplexbelastung durch Hitzestress, vor allem aber in Regionen mit einem niedrigen soziodemografischen Index, wie Afrika und Zentralasien. Dies dürfte zukünftig zu einer erheblichen Belastung der öffentlichen Gesundheitssysteme führen, warnen die Autorinnen und Autoren.

Quelle: Chunrun Q et al. Neurology 2024; 102: e209299; DOI: 10.1212/WNL.0000000000209299