Vitium cordis Gesunde Babys trotz Herzfehler der Mutter
Dank des medizinischen Fortschritts können sich heute viele Frauen mit angeborenem Herzvitium ihren Kinderwunsch erfüllen. Allerdings ist die Komplikationsrate für Mutter und Kind nach wie vor erhöht, wie eine Analyse von Versichertendaten ergab. Berücksichtigt wurden sämtliche 7.512 Schwangerschaften der Jahre 2005 bis 2018 von Frauen mit kongenitalem Herzfehler.
Komplikationsrate bei Frau und Kind gering
Zum Vergleich dienten mehr als 11.000 Graviditäten von Frauen ohne die kardiale Erkrankung. Todesfälle traten keine auf, die Komplikationsraten im Risikokollektiv waren insgesamt gering. Aber die Schwangeren mit Herzfehler trugen ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall (1,13 % vs. 0,17 %), Herzinsuffizienz (0,84 % vs. 0,03 %) und Arrhythmien (0,82 % vs. 0,12 %).
Zudem kam es bei den herzkranken Schwangeren eher zu Totgeburten als bei Herzgesunden (1,4 % vs. 0,4 %), oder die Kinder starben im ersten Lebensmonat (0,8 % vs. 0,22 %). Auch Frühgeburten fanden sich häufiger, die Neugeborenen hatten auch öfter ein zu niedriges Geburtsgewicht und mussten beatmet werden, erklärt das Autorenteam um Dr. Astrid Lammers von der Universität Münster.
Weiter fiel eine höhere Rate an Fehlbildungen und genetisch bedingten Syndromen auf. 18 % der Kinder von Müttern mit Herzvitium hatten selbst einen kongenitalen Herzfehler (vs. 3 %).
Quelle: Lammers AE et al. Eur Heart J 2021; DOI: 10.1093/eurheartj/ehab571