Depression Haus und Job machen die Symptome leichter
Arbeitslosigkeit und eine schlechtere Wohnsituation verschlechtern die Prognose von Menschen mit Depression – ungeachtet der Art der Behandlung. Dieser Zusammenhang bleibt auch nach Berücksichtigung von klinischen Prognosefaktoren bestehen, so Dr. Joshua Buckman vom University College London und Kollegen.
Das Team führte eine Metaanalyse mit neun Studien und insgesamt 4.864 Patienten (durchschnittliches Alter 42,5 Jahre, Frauenanteil 67,4 %) durch. Alle Teilnehmer befanden sich aufgrund von Depressionen in hausärztlicher Behandlung. Zu Studienbeginn und in den Folgemonaten füllten sie standardisierte Fragebögen aus, die für Screenings und zur Diagnose von Depressionen herangezogen werden. Informationen über die jeweilige sozioökonomische Situation lagen vor.
Situation der Patienten für die Therapie relevant
Wie die Auswertungen ergaben, lagen nach drei bis vier Monaten entsprechende Scores bei arbeitslosen Patienten um 28 % höher als bei Personen in Lohn und Brot. Hausbesitzer hingegen schätzten ihre Beschwerden um 18 % niedriger ein als Menschen, die bei Familie und Freunden bzw. in Unterkünften lebten oder gar wohnungslos waren. Für behandelnde Ärzte sei das Wissen um die Lebensumstände der Patienten relevant, wenn es etwa um eine Intensivierung der Therapie bzw. die Überweisung zum Spezialisten gehe, so die Autoren.
Quelle: Buckman JEJ et al. JAMA Osychiatry 2022; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2022.0100