Karies: Bei Milchzähnen besteht hoher Präventions- und Therapiebedarf
Auch wenn die Kariesprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist: Vor allem bei den ganz Kleinen besteht in Sachen Mundgesundheit weiterhin großes Optimierungspotenzial. Dr. Julian Schmoeckel vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universitätsmedizin Greifswald und seine Kollegen haben die Entwicklung anhand der Daten aus den Epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe analysiert. In dieser Studie wird die Karieserfahrung sowie die Kariesprävalenz bei Kindern dargestellt, wofür die Daten von 301 684 Teilnehmern aus drei verschiedenen Altersgruppen berücksichtigt werden: Dreijährige, Grundschüler der 1. Klasse (6–7 Jahre) und Zwölfjährige.
Die Zahlen zeigen, dass Zahnfäule bereits im Kindergartenalter ein Thema ist. Auch wenn über 80 % der Gebisse in diesem Alter gesund sind – die Karieslast bei den übrigen liegt mit einem dmft-Index (s. Kasten) von durchschnittlich 3,6 sehr hoch, schreiben die Zahnärzte. Fast 75 % der schadhaften Zähne sind nicht saniert. Klinisch tritt die frühkindliche Karies meist als sogenannte Nuckelflaschenkaries an den Oberkieferschneidezähnen auf.
Auf den Zahn gefühlt
Quelle: Schmoeckel J et al. Bundesgesundheitsbl 2021; DOI: 10.1007/s00103-021-03341-w