Mobile Stroke-Unit mit besserem Outcome verbunden
Wie wirkt sich das auf das klinische Ergebnis aus? Registerdaten sprechen dafür, dass Patienten, die schon vor dem Krankenhaus eine Thrombolyse erhalten, später besser abschneiden. Aber die Datenlage dazu war bislang zu dünn, um den Einsatz mobiler Stroke-Units (MSU) in den einschlägigen Leitlinien explizit zu empfehlen.
Mobile Unit wird zusätzlich zum Notarzt losgeschickt
Neurologen der Berliner Charité haben kürzlich mit einer prospektiven nicht-randomisierten kontrollierten Studie neue Evidenz geschaffen. Bei einem eingehenden Notruf mit Verdacht auf Schlaganfall wurde zusätzlich zur normalen Notarztambulanz eine mobile Stroke-Unit losgeschickt, falls eine solche gerade verfügbar war.
In die Studie eingeschlossen wurden schließlich Patienten, bei denen sich die Diagnose einer akuten zerebralen Ischämie bestätigt hatte und die für eine Thrombolyse oder Thrombektomie in Betracht kamen. Akut durch MSU und normale Ambulanz versorgt wurden 749 Patienten, durch eine konventionelle Ambulanz alleine 794 Patienten.
Die Verteilung der Werte auf der modifizierten Rankin-Skala (mRS) nach drei Monaten wurde als primärer Endpunkt herangezogen. Tatsächlich hatten Patienten, denen eine MSU zu Hilfe gekommen war, nach drei Monaten signifikant niedrigere mediane mRS-Werte als Patienten, die von einer normalen Ambulanz versorgt worden waren. Das Risiko für ein schlechteres Ergebnis war hier um 29 % reduziert.
Ein höherer Anteil von Patienten überlebte den Schlaganfall ohne oder schlimmstenfalls mit moderater Behinderung (80,3 % vs. 78 %). Eine schwere Behinderung trugen deutlich weniger mittels MSU versorgte Patienten davon als in der Kontrollgruppe (12,6 % vs. 13,3 %). Auch die Raten der Todesfälle unterschieden sich deutlich (7,1 % vs. 8,8 %). Die Wahrscheinlichkeit für ein schlechteres funktionelles Outcome war in der MSU-Gruppe signifikant um 27 % geringer.
Quelle: Ebinger M et al. JAMA 2021; 325: 454-466; DOI: 10.1001/jama.2020.26345