Coronavirus Nicht nur akut gefährlich
Mittlerweile hat man nicht nur akute Coronavirusinfektionen im Blick, sondern betrachtet auch mögliche COVID-19-Langzeitfolgen. Prof. Dr. Arch Mainous von der University of Florida in Gainesville und Kollegen haben nun Zahlen zur Mortalität zwölf Monate nach der Erkrankung vorgelegt.
Die Forscher werteten die Daten von 13.638 Personen aus, für die aus dem ersten Halbjahr 2020 das Ergebnis eines PCR-Tests auf eine SARS-CoV-2-Infektion vorlag. Sie fanden dabei 178 schwer Erkrankte, die stationär behandelt werden mussten, und 246 leicht bis mäßig kranke Patienten, bei denen eine ambulante Therapie ausreichte. Die übrigen 13.214 hatten einen negativen PCR-Test. In den zwölf Monaten nach der akuten Infektion starben 2.686 Menschen aus der Kohorte. Im Vergleich zu negativ Getesteten bzw. Patienten mit milden Verläufen war die Mortalität bei den zuvor schwer Erkrankten deutlich erhöht (Hazard Ratio 2,50 bzw. 1,87). Interessanterweise hatten insbesondere diejenigen, die jünger als 65 Jahre waren, in den zwölf Monaten nach akuter Infektion ein höheres Sterberisiko (HR 3,33 bzw. 2,83 vs. HR 2,17 bzw. 1,41 bei Älteren).
80 % der Todesfälle nicht herz- oder lungenbedingt
Nur etwa 20 % der Todesfälle gingen auf kardiovaskuläre oder respiratorische Komplikationen zurück. Offensichtlich richtet das Virus also an vielen Stellen im Körper Schäden an, die sich erst langfristig zeigen, so die Wissenschaftler.
Quellen:
1. Mainous A et al. Front Med 2021; DOI: 10.3389/fmed.2021.778434
2. Pressemitteilung Frontiers in Medicine