Passivrauchen erhöht den Blutdruck von Kindern
Eine mögliche Ursache für Blutdruckerhöhungen im Kindesalter könnte die Exposition gegenüber Nikotin sein. Dafür haben Rebecca Levy vom Montefiore Medical Center in New York und Kollegen Belege geliefert.
Sie haben die zwischen 2007 und 2016 durchgeführte National Health and Nutrition Examination Survey ausgewertet. Die Daten von 8520 US-amerikanischen Kindern zwischen 8 und 19 Jahren gingen in die Analyse ein. Als Tabakexposition wurde ein Cotinin-Spiegel > 0,05 µg/l oder die Angabe, in einem Raucherhaushalt zu leben (bzw. selbst zu rauchen), gewertet. Als erhöhter Blutdruck galt ein Wert über der 90. Perzentile für Geschlecht, Alter und Größe oder die Angabe, an Bluthochdruck zu leiden bzw. Blutdrucksenker einzunehmen.
Pathophysiologisch plausibler Effekt
Kinder mit Tabakexposition waren im Schnitt etwas älter (13,3 vs. 12,8 Jahre), häufiger männlich (53 % vs. 49 %) und öfter schwarz. Außerdem kamen sie häufiger aus armen Familien und waren vermehrt übergewichtig. Unter diesen Kindern fand sich signifikant häufiger ein erhöhter Blutdruck (16 vs. 11 %) oder eine manifeste Hypertonie (6 vs. 4 %). Tabakexposition durch Passivrauchen oder Eigenkonsum scheint also ein wichtiger Risikofaktor für erhöhte Blutdruckwerte im Kindes- und Jugendalter zu sein. Dies ist pathophysiologisch plausibel, da Nikotin das adrenerge System stimuliert.
Quelle: Levy RV et al. JAMA Netw Open 2021; 4: e2037936; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2020.37936