PSA-Screening Prostatauntersuchung für Transfrauen
Ob die Screeningprogramme sie erreichen, untersuchte ein Team um Sandhya Kalavacherla von der University of California.
In ihrer Fall-Kontroll-Studie analysierten die Wissenschaftler Daten aus dem Behavioral Risk Factor Surveillance System von 2018 und 2020. Hierzu bildeten sie eine Kohorte von 255 transsexuellen Frauen und 1.020 Männern, die ihr angeborenes Geschlecht nicht geändert hatten. Gut 22 % der transsexuellen Frauen und 36 % der Cis-Männer im Alter von 55 bis 69 Jahren hatten kurze Zeit zuvor ein PSA-Screening erhalten. Bei den über 70-Jährigen waren es 42 % bzw. 40 %. Transfrauen wurden zudem seltener auf die Möglichkeit der PSA-Untersuchung aufmerksam gemacht als Cis-Männer (32,9 % vs. 41,8 %).
Hatten die Ärzte den Test empfohlen, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für eine Teilnahme an der Untersuchung (Odds Ratio, OR, 12,40). In diesen Fällen konnte kein signifikanter Unterschied zwischen transsexuellen Frauen und Cis-Männern festgestellt werden.
Die Transgenderfrauen hatten im Durchschnitt ein geringeres Einkommen als die Cis-Männer aus der Vergleichsgruppe und wiesen ein niedrigeres Bildungsniveau auf. Soziodemografische Faktoren dürften das Ergebnis der Studie aber nicht beeinflusst haben, da diese beim Matching der beiden Gruppen berücksichtigt wurden. Als wahrscheinlichen Grund für die Differenz erachten die Autoren vielmehr fehlendes Fachwissen der Ärzte zu Transsexualität und Unsicherheit bei der Kommunikation. Helfen könnten Schulungen und Trainings. Wie effektiv das PSA-Screening bei transsexuellen Frauen ist, müssen weitere Studien zeigen.
Quelle: Kalavacherla S et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2356088; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.56088