Sepsis frühzeitig erkennen mit qSOFA-Score
Frühzeitig erkannt, kann die Sepsis-Gefahr schneller und besser gebannt werden.
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Sepsis und septischer Schock haben auch heute noch eine Letalität von 40–50 %. Durch frühzeitiges Erkennen und rasches Einleiten einer adäquaten Therapie lassen sich die Überlebenschancen der Patienten deutlich verbessern, wie Professor Dr. Maria Deja von der Sektion für Interdisziplinäre Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein darstellte.
Eine einfache Methode zur Früherkennung ist der quick-SOFA**-Score (qSOFA), der ganz ohne Laboruntersuchungen auskommt und für den noch nicht mal unbedingt ein Arzt benötigt wird. Nur drei klinische Paramater müssen dazu festgestellt werden:
- Atemfrequenz über 22/min
- neu aufgetretene Bewusstseinsstörung
- systolischer Blutdruck unter 100 mmHg
Sind zwei dieser Kriterien erfüllt, ist eine Sepsis sehr wahrscheinlich. Auch zur Vorhersage der Sterblichkeit taugt der Score, wie eine Studie an 879 Patienten, die mit Verdacht auf eine Infektion stationär aufgenommen wurden, gezeigt hat. Die Sterblichkeit lag bei einem qSOFA < 2 Punkte bei 3 %, ab einem Score von 2 Punkten bei 24 %. Ein zusätzlich erhobener Laktat-Wert erhöhte die prognostische Genauigkeit nicht. Die Implementierung des qSOFA-Scores bietet die Chance, Patienten, die eine rasche Therapieeinleitung benötigen, frühzeitig zu erkennen.
Elektronische Patientenakte könnte Diagnostik verbessern
Mit der Einführung elektronischer Patientenakten könnten in Zukunft auch „lernende“ Systeme die Frühdiagnostik verbessern. Was das betrifft, ist in den meisten Einrichtungen aber noch viel Luft nach oben, sagte Prof. Deja.
Quelle: 8. Infektiologie Update-Seminar*
* Online-Veranstaltung
** Sequential Organ Failure Assessment
