Typ-2-Diabetes Weniger Nierensteine unter SGLT2-Hemmern
Ob SGLT2-Hemmer einer Nephrolithiasis vorbeugen, untersuchten Forscher aus Boston anhand der Daten von mehr als 700.000 Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes. Dazu bildeten sie zwei Gruppen. Den Patienten, die eine Behandlung mit einem SGLT2-Hemmer neu begonnen hatten, wurde nach Propensity-Score-Matching entweder ein Neuanwender mit GLP1-Rezeptoragonisten (GLP1-RA) oder DPP4-Hemmer zugeordnet. Alle Patienten waren in ihrer Vorgeschichte frei von Nieren- oder Harnwegsteinen.
Unter Einnahme eines SGLT2-Hemmers war das Risiko für Nierensteine gegenüber den anderen beiden Antidiabetika um 31 % bzw. 26 % verringert. Über eine mediane Nachbeobachtungszeit von 192 Tagen entwickelten in der ersten Vergleichsgruppe 4.670 Diabetiker unter SGLT2-Hemmern Nierensteine, unter GLP1-RA waren es 6.134 Patienten (Hazard Ratio, HR, 0,69). In der Vergleichsgruppe SGLT2- vs. DPP4-Hemmer trat eine Nephrolithiasis bei 4.438 vs. 5.769 Patienten auf (HR 0,74).
Besonders Erwachsene unter 70 Jahren profitierten von den SGLT2-Hemmern. Die Effekte waren unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, chronischer Nierenerkrankung und Übergewicht. Sie könnten nach Ansicht der Autoren zukünftig die Therapiewahl für Typ-2-Diabetiker unterstützen, bei denen ein Risiko für Nierensteine besteht.
Quelle: Paik JM et al. JAMA Intern Med 2024; 184: 265-274; DOI: 10.1001/jamainternmed.2023.7660