Was geht‘s mir gut
Sofern ich mich nicht gerade in den Kabeln unterm Schreibtisch verhedder, sorge ich im Team für gute Laune: Ich lasse mich ausgiebig streicheln, mache die tollsten Verrenkungen oder schubber mich auf dem rauen Teppichboden. Außerdem bringe ich meine Chefin beim Gassigehen auf Trab.
Bürohunde, aber auch die – zugegeben eher seltenen – Hunde in Arztpraxen sind gut fürs Arbeitsklima und die Gesundheit, heißt es. Beim Streicheln werden Hormone freigesetzt, die Stress vermindern. Auch das kurze Unterbrechen der Arbeit tut dem menschlichen Gehirn gut. Insgesamt sind Mitarbeiter in Firmen mit Bürohunden deutlich weniger durch Burnout gefährdet, hat der Gründer und Vorsitzende des Bundesverbandes Bürohund (den gibt’s wirklich!) gesagt. Der Mann hat bestimmt recht. Denn welchen Grund gäbe es sonst, dass z.B. ein großer Hamburger Verlagskonzern unsereins erlaubt? Dort gibt es sogar einen Chief Dog Officer. Im letzten Jahr hat der meinen Kumpel Dardanos als hundertsten Bürohund begrüßt und seinem Frauchen eine Urkunde überreicht!
Dardanos ist ein Rumäne. Ich dagegen bin ein echter Spanier, was mich aber keineswegs stolz macht. Vor allem Jagdhunde wie Podencos und Galgos sind in Spanien so viel wert wie Ratten. Oft werden wir schon als Welpen in den Müll geworfen. „Versagen“ wir bei der Jagd, werden wir gequält, einfach irgendwo ausgesetzt, vom Jäger selbst getötet oder in die in Spanien üblichen Tötungsstationen gebracht.
Auch mir ist es in meiner Heimat sehr schlecht ergangen. Zum Glück haben mich Tierschützer irgendwann halb verhungert eingefangen und aufgepäppelt. So richtig gut geht es mir aber erst, seitdem ich nach Deutschland zu meiner Familie und zu meinen Redaktionsfreunden kommen durfte.
Übrigens: In spanischen Tierheimen warten noch ganz viele tolle Hundekumpels auf eine eigene Familie. Besuchen Sie sie doch mal, z.B. auf der Webseite des Tierschutzvereins Europa.
Gonzalo
Medizinredaktion