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Antisense-Peptid als gute Alternative bei familiärer Chylomikronämie

Patienten mit familiären Chylomikronämie-Syndrom (FCS) leiden an einem Gendefekt, der die Lipase-Aktivität stört. Belastend für die Betroffenen sind vor allem potenziell letale akute Pankreatitiden. Exzessiv erhöhte Triglyzeridspiegel lassen sich zwar kurzfristig per Lipid-Apherese reduzieren und der Patient kann seinen Fettkonsum auf 15–20 g/Tag zurückfahren. Aber um Chylomikronämie und akute Pankreatitis zuverlässig zu verhindern, reicht das bei vielen nicht aus. Fibrate und Statine scheinen wirkungslos.
Reversible Thrombozytopenie als Nebenwirkung
Eine Phase-3-Studie mit 66 FCS-Patienten testete placebokontrolliert das Antisense-Oligonukleotid Volanesorsen (s.c.). Es hemmt die hepatische Synthese von Apolipoprotein C-III und reduziert so den Triglyzeridspiegel. Tatsächlich sanken bei 77 % der Patienten unter der wöchentlichen Gabe innerhalb von drei Monaten die Blutfettwerte unter 750 mg/dl. Die Plasma-Apolipoprotein-C-III-Konzentration lag nach drei Monaten um 84 % niedriger als beim Placebo. Die Effekte hielten in der Extensionsphase über 52 Wochen an (40 % geringere Triglyzerid-Level). Gleichzeitig wurden langfristig weniger akute Pankreatitiden beobachtet. Bei einigen Patienten kann es allerdings zu teilweise schwer verlaufenden, aber reversiblen Thrombozytopenien kommen. Vorbeugend ist deshalb ein Thrombo-Check alle zwei Wochen obligat.
Quelle: Witztum JL et al. N Engl J Med 2019; 381: 531-542; DOI: 10.1056/NEJMoa1715944
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