Auch Herz und Gefäße können in Mitleidenschaft gezogen werden

Sabine Mattes

Eine atopische Dermatitis kann das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Eine atopische Dermatitis kann das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. © Adam – stock.adobe.com

Eine atopische Dermatitis (AD) kann das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Wer besonders gefährdet ist, haben schwedische Forscher anhand von fast 2.300 Studienteilnehmern untersucht.

Follow-up bis zu einem Alter von 24 Jahren

Die verwendeten Daten entstammen einer Geburtenkohorte der Jahre 1994 bis 1996. Den Gesundheitszustand der Gruppe erfassten die Wissenschaftler in regelmäßigen Abständen durch fragebogengestützte Erhebungen und medizinische Untersuchungen. Bei ihrem letzten Follow-up zwischen 2016 und 2019 waren die Teilnehmer 24 Jahre alt.

19 % der jungen Erwachsenen litten zu diesem Zeitpunkt an einer AD. Bei den Männern dieser Gruppe lagen Body-Mass-Index und Körperfettanteil im Durchschnitt über dem von Teilnehmern ohne die Hauterkrankung. Erhöht waren im Vergleich auch der systolische Blutdruck sowie das Gesamt- und das LDL-Cholesterin.

Für Frauen zeigte sich dieser Zusammenhang nicht. Auch für eine transiente Neurodermitis im Kindes- oder Teenageralter ließ sich kein signifikanter Bezug zu den untersuchten Risikofaktoren herstellen. Über die Gründe für die geschlechterspezifischen Unterschiede können die Forscher nur spekulieren. Möglich ist ihrer Meinung nach, dass Körperzusammensetzung oder Lebensstil eine Rolle spielten.

In der Detailanalyse beeinflussten Schweregrad und Beginn der Erkrankung die Assoziationen mit den kardiovaskulären Risikofaktoren – dies galt für beide Geschlechter. Eine AD, die schon vor der Pubertät, also mit bis zu zwölf Jahren, begonnen hatte, stand im Vergleich zu einem späteren Onset mit einem höheren Body-Mass-Index in Zusammenhang. Bei fast einem Viertel der Teilnehmer war die AD stark ausgeprägt (definiert über die Frequenz von juckreizbedingten Schlafstörungen). Bei den Betroffenen zeigte sich eine deutlichere Assoziation zu Übergewicht und einem erhöhten Körperfettanteil als bei Teilnehmern mit leichter oder mittlerer Manifestation.

Quelle: Lundin S et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; 37: 1854-1862; DOI: 10.1111/jdv.19190

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