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Bei minimaler Resterkrankung Messtechnik und Aussagekraft klären
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Ist nach einer Induktionstherapie bei akuter myeloischer Leukämie (AML) eine minimale Resterkrankung (MRD) nachweisbar, ist das meist ein Zeichen für eine schlechte Prognose: „Es gibt keinen Zweifel, dass MRD-Negativität für die Patienten eine bessere Nachricht bedeutet als ein MRD-Nachweis und MRD-Negativität ist sicher genauer als eine morphologische CR“, so Professor Dr. Gert Ossenkoppele von der Universitätsklinik Amsterdam. Weil Morphologie und durchflusszytometrische Bestimmungen nicht gut miteinander korrelieren, ist die Morphologie aber auch in Zeiten der MRD-Bestimmung weiter notwendig, ergänzte er. Die MRD-Bestimmung kann jedoch zusätzliche Informationen liefern. Entsprechend listet das European Leukemia Network (ELN) seit 2017 als neue Ansprechkategorie eine Komplettremission ohne MRD (CRMRD-).
Eigenes Verfahren zum Nachweis entwickelt
Durchflusszytometrie manchmal besser geeignet
Um MRD zu identifizieren, werden bislang vor allem quantitative Polymerase-Ketten-Reaktion (qPCR) und Mehrfarben-Durchflusszytometrie eingesetzt. Die qPCR ist sensitiver, allerdings sind nicht für alle AML-Subtypen entsprechende molekulare Zielstrukturen definiert. Da mit zunehmendem Alter der Anteil der molekular nicht bestimmbaren AML ansteigt, sollte bei älteren Patienten vorrangig die Durchflusszytometrie eingesetzt werden. Die mit diesen Techniken möglichen Aussagen sind laut Prof. Ossenkoppele aber noch nicht zufriedenstellend. Patienten mit AML, die nach qPCR oder Durchflusszytometrie MRD-negativ sind, haben immer noch ein Rezidivrisiko von 30 %. Umgekehrt entwickeln 10–30 % der Patienten mit MRD-Nachweis kein Rezidiv. Die aktuellen Methoden reichen also nicht aus, um die Prognose sicher zu beurteilen. Als Möglichkeiten, das zu verbessern, nannte Prof. Ossenkoppele:- die Sensitivität der Methoden erhöhen, beispielsweise mit digitaler PCR oder Next Generation Sequencing (NGS),
- die Spezifität erhöhen,
- Immunophänotyp-Veränderungen mit berücksichtigen,
- Leukämie-Stammzellen (LSC) einbeziehen.
Einheitlichkeit beim Nachweis anstreben
Er führt das darauf zurück, dass mit unterschiedlichen Techniken verschiedene Populationen von Leukämiezellen detektiert werden können. Letztlich sei das Thema „MRD bei AML“ noch „Work in Progress“, betonte Prof. Ossenkoppele. Wichtig sei jetzt, dass in alle Studien MRD-Bestimmungen integriert werden. Zudem bestehe ein großer Bedarf, die MRD-Bestimmung zu standardisieren und zu harmonisieren.Quelle: Ossenkoppele G. ISAL 2019; MS VIII: Relevance of MRD in Acute Leukemias
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