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Bizarre Nekrosen und starke Schmerzen kennzeichnen Kalziphylaxie

Kalzifizierende Dermatitis und Pannikulitis, thrombotische Verschlüsse, Wandverkalkungen kleiner und mittelgroßer Hautgefäße sowie häufig nachfolgende Hautnekrose – etwa jeder hundertste Dialysepatient entwickelt diese Zeichen einer Kalziphylaxie. Bei Nierengesunden ist die Erkrankung wesentlich seltener. Als prädisponierende Faktoren gelten bei ihnen chronische Entzündungen wie M. Crohn, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, Sarkoidose oder auch alkoholbedingte Lebererkrankungen. Zu 70 % sind Frauen betroffen, der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.
Typisch für das Frühstadium der Kalziphylaxie sind plötzlich auftretende stärkste Schmerzen mit Livedo-racemosa-artigen offenen Kreisen, aus denen sich rasch Ulzera mit hämorrhagischen Krusten und bizarr anmutenden schwarzen Hautnekrosen entwickeln, erklärte Professor Dr. Karin Scharffetter-Kochanek von der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Ulm. Betroffen sind vor allem fettreiche Lokalisationen wie Oberschenkel, Gesäß und Abdomen – bei Nierengesunden auch häufiger die Unterschenkel.
Was im Gewebe passiert
- klinische Untersuchung
- Histologie
- Bildgebung
- Nierenwerte (GFR, Kalium, Kreatinin Harnstoff)
- Blutbild, Hämatokrit
- Calcium, Phosphat, Parathormon
- Fetuine
- Vitamin-K-Spiegel
- CRP und ggf. Procalcitonin
- Wundabstrich und Antibiogramm
Differenzialdiagnosen der Kalziphylaxie
- Hypertensives Ulkus Martorell (Intimahyperplasie)
- PAVK
- Markumar-Nekrosen
- Cholesterinembolie
- Pyoderma gangraenosum
- Livedovaskulopathie
- Nekrotisierende Vaskulitis
*Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Quelle: 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft
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