Bulevirtid plus Interferon hält Hepatitis D in Schach

Dr. Anne Benckendorff

Es konnte bei einem Teil der Betroffenen mit einer zeitlich begrenzten Behandlung ein zumindest für ein weiteres Jahr anhaltendes virologisches Ansprechen erreicht werden. Es konnte bei einem Teil der Betroffenen mit einer zeitlich begrenzten Behandlung ein zumindest für ein weiteres Jahr anhaltendes virologisches Ansprechen erreicht werden. © NanSan – stock.adobe.com

Bei chronischer Hepatitis D lässt sich die Viruslast mit Bulevirtid zwar ein Stück weit senken, deutlich effektiver scheint aber eine Kombination mit Interferon zu sein, das bislang noch nicht zugelassen ist.

Bulevirtid ist als Monotherapie bei chronischer Hepatitis D zugelassen. Wie lange die Behandlung erfolgen muss und wie effektiv eine Kombination mit Interferon ist, war bislang unklar.

In einer offenen Phase-2b-Studie wurden drei Regime miteinander verglichen: Die 24 Teilnehmenden in Arm 1 erhielten über 48 Wochen eine Monotherapie mit PEG-Interferon alfa-2a, das in den Leitlinien für diese Indikation empfohlen wird, aber nicht zugelassen ist. In Arm 2 wurden jeweils 50 Patientinnen ud Patienten zunächst 48 Wochen lang mit einer Kombination aus Bulevirtid (2 oder 10 mg/d) und PEG-Interferon alfa-2a behandelt, gefolgt von weiteren 48 Wochen Bulevirtid mono. Die dritte Gruppe bestand aus 50 Erkrankten, die über 96 Wochen lediglich Bulevirtid mono (10 mg/d) bekamen.

24 Wochen nach Ende der Behandlung war bei 17 % in der PEG-Interferon-Gruppe, bei 32 % unter der Kombination mit niedriger sowie bei 46 % unter hoher Bulevirtiddosierung keine HDV-RNA nachweisbar. In der Gruppe, die Bulevirtid mono erhielt, waren es 12 %. Weitere 24 Wochen später lagen diese Anteile bei 25 %, 26 %, 46 % und 12 %. Zu den häufigsten unerwünschten Ereignisse zählten Leukopenie, Neutropenie und Thrombozytopenie, wobei es sich meist um Schweregrad 1 oder 2 handelte.

34 Prozentpunkte Abstand zwischen Kombi und Mono

Von primärem Interesse war insbesondere der Vergleich zwischen Bulevirtid plus Interferon und der alleinigen Gabe von Bulevirtid. Hier hat sich die Kombinationstherapie mit 34 Prozentpunkten Unterschied als signifikant überlegen erwiesen. Wie das Autorenteam zudem heraushebt, konnte bei einem Teil der Betroffenen mit einer zeitlich begrenzten Behandlung ein zumindest für ein weiteres Jahr anhaltendes virologisches Ansprechen erreicht werden.

Quelle: Asselah T et al. N Engl J Med 2024; 391: 133-143; DOI: 10.1056/NEJMoa2314134

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Es konnte bei einem Teil der Betroffenen mit einer zeitlich begrenzten Behandlung ein zumindest für ein weiteres Jahr anhaltendes virologisches Ansprechen erreicht werden. Es konnte bei einem Teil der Betroffenen mit einer zeitlich begrenzten Behandlung ein zumindest für ein weiteres Jahr anhaltendes virologisches Ansprechen erreicht werden. © NanSan – stock.adobe.com