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CF-Patienten mit Diabetes: doppelter Nutzen von Insulin

Zähflüssige Sekrete führen bei der zystischen Fibrose (CF) zu Obstruktion und Inflammation. Jeder denkt bei dieser Erkrankung vor allem an die Lunge und die exkretorische Leistung der Bauchspeicheldrüse. Aber CF-Patienten verlieren auch etwa die Hälfte ihrer Inselzellmasse, weil das Drüsengewebe fibrosiert und durch Fettgewebe ersetzt wird, erklärte Professor Dr. Antoinette Moran, University of Minnesota, Minneapolis. Gewöhnlich reicht ein Betazellverlust in dieser Größenordnung nicht dafür aus, dass ein Diabetes entsteht, da die übrigen Betazellen normal funktionieren und einiges kompensieren können. Das ist jedoch bei Patienten mit zystischer Fibrose nicht der Fall. Auch die Funktion der verbleibenden Betazellen wird durch den fibrotischen Umbau der Drüse beeinträchtigt. Die klinischen Auswirkungen des Diabetes unterscheiden sich bei CF-Patienten. So entwickeln sich keine makrovaskulären Erkrankungen. Mikrovaskuläre Erkrankungen treten weniger häufig und in weniger schwerer Form auf als bei anderen Diabetesformen.
Früher Diabetes durch CF
Behandlung der Hyperglykämie ist bei CF-Patienten sekundär
Therapie der Wahl für CF-Patienten mit und ohne Nüchtern-Hyperglykämie ist Insulin. Damit soll primär das Defizit ausgeglichen und eine anabole Wirkung erreicht werden. Ein Insulindefizit führt in einen katabolen Zustand mit Verlust an fettfreier Körpermasse und Gewicht. Dieser wiederum hat negative Auswirkungen auf die Lungenfunktion und das Überleben. Das Behandeln der Hyperglykämie ist sekundär. „Der Patient sollte so viel Insulin bekommen, wie er ohne Hypoglykämie toleriert!“, so die Expertin. Typischerweise wird eine mittlere Dosis von 0,5 Einheiten/kg/Tag appliziert. In akuten Krankheitsepisoden muss die Dosis um den Faktor 2–4 gesteigert werden. Denn in diesen Phasen steigt die Insulinresistenz und es treten Hyperglykämien auf, die wochenlang anhalten und mit mikrovaskulären Komplikationen und Mortalität korrelieren. Auch in der Ernährungstherapie steht als Ziel im Vordergrund, eine Gewichtsabnahme der Patienten zu verhindern. Das heißt: hochkalorische Kost vor allem mit einem hohen Anteil von Proteinen und Fetten. Herz und Gefäße von Patienten mit zystischer Fibrose bringt dies nicht in Gefahr! Alle CF-Patienten sollten spätestens ab einem Alter von zehn Jahren jährlich ein Routinescreening mit einem Glukosebelastungstest erhalten. Der Test muss unbedingt in einer klinisch stabilen Phase durchgeführt werden. Diagnostiziert wird der Diabetes bei CF-Patienten nach den Standardkriterien. Doch Vorsicht: Ein HbA1c-Wert < 6,5 % schließt einen Diabetes nicht aus!Quelle: 78th Scientific Sessions der ADA
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