Cartoon Medizin und Markt

Diagnose dauert zu lange

Dr. Anne Benckendorff

Trotz des charakteristischen Erscheinungsbildes vergehen bis zur Diagnose der HS meist mehrere Jahre. Trotz des charakteristischen Erscheinungsbildes vergehen bis zur Diagnose der HS meist mehrere Jahre. © Oleksandr - stock.adobe.com

Der Leidensdruck von Menschen mit Hidradenitis suppurativa ist hoch, auch wegen der starken Schmerzen. Biologika können Entzündung und Schmerz reduzieren und die Lebensqualität erheblich verbessern. 
 

Die Hidradenitis suppurativa (HS, hierzulande auch Akne inversa genannt), tritt überwiegend im jungen Erwachsenenalter auf. Sie zeichnet sich durch entzündliche oder nicht-entzündliche Knoten, Abszesse, Fisteln oder Narben aus, die unter den Achseln, in der Leiste, im (Ano-)Genitalbereich und/oder im Unterbrustbereich lokalisiert sind. Obwohl die Diagnose nach Ansicht von PD Dr. Andreas Pinter, Frankfurt, angesichts des charakteristischen Erscheinungsbildes eigentlich einfach ist, dauert es meist mehrere Jahre, bis sie endlich gestellt wird. Zu den häufigen Fehldiagnosen gehören Follikulitis und Mykosen sowie schlicht „Karbunkel“ oder „Furunkel“.

Der Experte geht von einer hohen Dunkelziffer aus und schätzt, dass etwa 1 % der Bevölkerung betroffen sein könnte. Typische Begleiterkrankungen sind das metabolische Syndrom und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen; mehr als ein Drittel entwickelt eine Depression. Die aktualisierte S2k-Leitlinie betont die Kombination von medikamentösen Therapien und operativen Eingriffen als ganzheitlichen Ansatz. Mit der Zulassung von Secukinumab (Cosentyx®) und zuvor bereits TNF-a-Blockern stehen inzwischen zwei Biologikaansätze zur Behandlung entzündlicher Läsionen bei mittelschwerer bis schwerer Hidradenitis suppurativa zur Verfügung.

Post-hoc-Auswertung zeigt noch deutlicheres Ansprechen

Wie PD Dr. Maurizio Podda aus Darmstadt erinnerte, hatten die Zulassungsstudien Sunshine und Sunrise eine Überlegenheit von Secukinumab gegenüber Placebo belegt. Eine kürzlich vorgestellte Post-hoc-Auswertung über 52 Wochen mit dem neueren IHS4-Score zeigt nach den Worten von Dr. Podda ein noch deutlicheres Ansprechen als mit dem ursprünglich verwendeten HiSCR. Erste Real-World-Daten aus Spanien zu Secukinumab untermauern die gute Wirksamkeit in der Praxis.

Quelle: Pressegespräch „Updates zur Hidradenitis suppurativa: Aktuelle Möglichkeiten für die Therapie“; Veranstalter: Novartis

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