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Direktvergleich von Hydroxyurea und Interferon für die Therapie von myeloproliferativen Neoplasien

Schon mehr als 30 Jahre lang werden Interferone off label bei myeloproliferativen Neoplasien (MPN) eingesetzt. Berichtet wurde ein gutes klinisches, hämatologisches und molekulares Ansprechen. Die unter Interferon beobachtete Senkung der Allellast wurde mit der Hoffnung verknüpft, damit auch eine krankheitsmodifizierende Therapie zur Verfügung zu haben.
In der DALIAH-Studie vergleicht man randomisiert-kontrolliert Wirksamkeit und Sicherheit zweier niedrig dosierter rekombinanter Interferone (r-IFNα-2a und r-IFNα-2b) mit Hydroxyurea (HU). Dr. Trine A. Knudsen von der Abteilung für Hämatologie des Zealand University Hospital in Roskilde stellte die Drei-Jahres-Zwischenauswertung der akademisch initiierten Studie vor.
Komplettes Ansprechen nur sehr selten
Die 203 Teilnehmer mit einer neu diagnostizierten MPN wurden altersabhängig randomisiert: über 60-Jährige gleichermaßen in alle drei Gruppen, jüngere Patienten im Verhältnis 1:1 nur in die beiden Interferonarme. Die Gabe von Hydroxyurea war in allen Interferongruppen zusätzlich möglich, wenn die Patienten eine schwere Thrombose erlitten oder wenn die Thrombozytenzahl über 1000 × 109/l anstieg. 38 Patienten erhielten nach Randomisierung das Zytostatikum, 74 Patienten über 60 Jahre und 91 jüngere Patienten wurden mit r-IFNα behandelt. Die Startdosis von HU lag bei 500–2000 g/Tag, bei r-IFNα-2a waren es 45 µg/Woche und bei r-IFNα-2b 35 µg/Woche.
Nach 36 Monaten deutete sich ein Vorteil hinsichtlich des primären Endpunkts, dem molekularen Ansprechen*, zugunsten der Interferone an, so Dr. Knudsen. Ein komplettes Ansprechen zeigte allerdings nur ein Patient unter Interferon, etwa jeder vierte sprach partiell an. Im Kontrollarm waren es 19 %. Während das molekulare Ansprechen mit HU im Verlauf nachließ, nahm es unter Interferontherapie stetig leicht zu, betonte die Referentin.
Der Teufel liegt in der Abbruchrate
* Allellast der JAK2V617F-Mutation in der quantitativen Polymerasekettenreaktion
Quellen:
Knudsen TA et al. EHA-Kongress 2019; Abstract S1609
24. Kongress der European Hematology Association (EHA)
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