HPV-Screening: Kaum hochgradige Neoplasien nach drei Jahren
Wie gut ein HPV-basierter Screeningalgorithmus angenommen wird und wie zuverlässig sich in der Folge Karzinome verhindern lassen, haben Dr. Matejka Rebolj vom King‘s College in London und Kollegen nun überprüft. Sie werteten die Daten von nahezu 580 000 Frauen aus, die zwischen 2013 und 2014 an einer HPV- bzw. Dünnschichtzytologie-basierten Früherkennung teilgenommen hatten.
Entsprechend den nationalen Empfehlungen wurden Frauen zwischen 24 und 49 Jahren in Dreijahres-, Frauen zwischen 50 und 64 Jahren dagegen in Fünfjahres-Intervallen gescreent. Beim Nachweis von HPV-Hochrisikotypen sowie begleitenden zytologischen Anomalien erfolgte eine sofortige kolposkopische Abklärung. HPV-Positive mit unauffälligem Abstrich wurden nach einem Jahr wieder einbestellt.
Detektionsrate besser als mit Dünnschichtzytologie
Das HPV-basierte Screening erwies sich – bei hoher Akzeptanz von Kolposkopie- und Kontrolluntersuchung – der Dünnschichtzytologie deutlich überlegen. Es verbesserte die Detektionsraten der zweit- und drittgradigen zervikalen intraepithelialen Neoplasien um 49 % bzw. 44 %, die der Zervixkarzinome um 27 %.
Drei Jahre nach der ersten Screeningrunde wurden zudem bei den primär mittels HPV-DNA-Test untersuchten Frauen signifikant seltener höhergradige Neoplasien der Zervix diagnostiziert. Angesichts dieser Ergebnisse, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, könne man beim Einsatz des molekularen Tests über eine Verlängerung der Screeningintervalle nachdenken.
Quelle: Rebolj M et al. BMJ 2019; 364: l240