HPV-Heimtests könnten die Krebsfrüherkennung verbessern
Auf jeden Fall sind sie einfacher in der Anwendung – aber liefern die Heimtests zum Nachweis einer Infektion mit dem Humanen Papillomvirus auch ähnlich zuverlässige Ergebnisse wie die zytologische Untersuchung? Dr. Marc Arbyn vom belgischen Krebszentrum in Brüssel wollte wissen, ob sich die Früherkennung beim Gebärmutterhalskrebs durch diese Tests, bei denen die Frauen die zu untersuchende Probe selber daheim nehmen anstatt hierfür einen Arzt aufzusuchen, verbessern ließe. Zusammen mit Kollegen hat er dafür 81 Studien ausgewertet.
Sofern die Testverfahren auf der PCR-Technik basieren, sind sie in puncto Sensitivität und Spezifität der zytologischen Untersuchung tatsächlich ebenbürtig, stellten die Wissenschaftler fest; es fand sich lediglich eine um bis zu 4 % höhere Quote an falsch-positiven Ergebnissen. Alles in allem erreiche man mit dem Heimtest aber deutlich mehr Personen als mit der Aufforderung, eine entsprechende Probe beim Arzt nehmen zu lassen.
Müssen sich die Frauen die erforderlichen Utensilien erst noch selbst bestellen, machen tatsächlich ein Fünftel mehr von ihnen von dieser Möglichkeit der Früherkennung Gebrauch. Schickt man bislang nicht oder nur unregelmäßig Untersuchten das Testkit zu, steigt die Bereitschaft zur Teilnahme um 50 %. Eine Steigerung um 80 % lässt sich erreichen, indem ein Mitarbeiter den Test persönlich überreicht.
Hausärzte sollen die Testkits verteilen
Möglicherweise, schließen die Autoren, könnten die Heimtests künftig die Probennahme durch den Arzt weitgehend ersetzen, zumindest beim Reihenscreening. Indem der Hausarzt im Bedarfsfall die Testkits verteilt, ließe sich die Krebsfrüherkennung jedenfalls in vielen Fällen und in zahlreichen Regionen der Erde merklich verbessern.
Quelle: Arbyn M et al. BMJ 2018; 363: k4823