HPV: Impfkommission begründet den Schritt zur geschlechtsneutralen Empfehlung
Pro Jahr treten in Deutschland 1600 bis 2300 HPV*-bedingte Anal-, Penis- und Oropharynxkarzinome bei Männern auf. Darüber hinaus zeigen Zahlen aus den USA: Fast jeder zweite über 24-Jährige trägt den Erreger an seinem Penis mit sich herum. Für Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen liegt die Prävalenz ab diesem Alter bei 23–30 %.
Oft verschwindet das Virus spontan wieder, ohne dass Betroffene den Befall überhaupt gemerkt haben. Ein Karzinom als Folge der Persistenz entwickelt sich selten. Da es in der sexuell aktiven Bevölkerung jedoch sehr häufig zu einer Infektion kommt – die meisten stecken sich mindestens einmal im Leben an –, sorgen HPV-assoziierte Tumoren für eine relevante Krankheitslast. Und eben diese gilt es, durch die neue geschlechtsneutrale Impfempfehlung für 9–14-Jährige zu senken (s. Kasten).
Schutz für alle!
* Humane Papillomviren
Quelle: AG HPV der Ständigen Impfkommission (STIKO). Epid Bull 2018; 26: 233-250