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Erektile Dysfunktion: Vor dem Griff zur Penisprothese Erstlinienoptionen kombinieren
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Nicht immer bringt die Erstlinien-Monotherapie mit PDE-5-Inhibitoren Patienten mit primär organisch bedingter erektiler Dysfunktion den gewünschten Effekt. Der Wechsel zu intrakavernösen Injektionen, topischem oder intraurethralem Alprostadil, Vakuum-Devices oder extrakorporalen Schockwellen niedriger Intensität (li-ESWT) kann manchen Non-Respondern helfen. Bevor man Maßnahmen wie eine Penisprothese in Erwägung zieht, kann man versuchen, verschiedene Therapien miteinander zu kombinieren.
In einer Metaanalyse haben Dr. Ioannis Mykoniatis von der Aristotle University of Thessaloniki School of Health Sciences und Mitarbeiter untersucht, was unterschiedliche Kombitherapien bei erektiler Dysfunktion im Vergleich zur Monotherapie mit PDE-5-Hemmern bringen. Die Patienten wurden in mehrere Subgruppen unterteilt.
L-Arginin bessert Erektion ohne zusätzliche Nebenwirkungen
Sie schlossen in die Analyse 32 Studien ein, in denen eine PDE-5-Hemmer-Kombinationsbehandlung mit ihnen als Monotherapie verglichen wurde. Insgesamt führten die Kombinationen im Vergleich zur vorherigen Monotherapie zu einer Zunahme des IIEF*-Scores um 1,76 Punkte.
Wenn PDE-5-Hemmer mit Antioxidanzien wie L-Arginin kombiniert wurden, verbesserte dies die erektile Funktion ohne zusätzliche Nebenwirkungen. Die tägliche Gabe von Tadalafil, die low intensity (li)-ESWT, Vakuum-Devices, Folsäure, Metformin oder ein ACE-Hemmer steigerten die Wirksamkeit signifikant um folgende Werte:
- Vakuum-Device 8,4 Punkte
- Metformin 4,9 Punkte
- li-ESWT 3,5 Punkte
- Folsäure 3,5 Punkte
- ACE-Hemmer 2,1 Punkte
- Tadalafil 1,7 Punkte
Doch die Basis für diese Schlussfolgerung bildete nur je eine Studie, sodass die Zunahmen im IIEF-Score mit Vorbehalt betrachtet werden müssen.
Eine Verbesserung des IIEF-Scores durch gemischte Ansätze erreichten Patienten mit Hypogonadismus, monotherapieresistenter oder prostatektomieinduzierter erektiler Dysfunktion. Die Kollegen aus Griechenland plädieren anhand dieser Ergebnisse dafür, bei schwer zu behandelnden Formen der erektilen Dysfunktion primär auf eine Kombinationstherapie zu setzen.
* International lndex of Erectile Function
Quelle: Mykoniatis I et al. JAMA Network Open 2021; 4: e2036337; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2020.36337
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