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Exzision der aktinischen Cheilitis führt seltener zu Rezidiven

Will man eine aktinische Cheilitis an der Lippe entfernen, bevor sie zum Krebs entartet, erscheint eine schonende Behandlung mit Cremes oder photodynamischer Therapie (PDT) aus optischen Gründen besonders attraktiv. Dennoch schneiden operative Verfahren im wahrsten Sinne des Wortes besser ab. Das zeigt ein Vergleich von 18 internationalen Studien mit insgesamt 411 Patienten.
Wie Megan Trager vom Department of Dermatology des Columbia University Irving Medical Centers und Kollegen feststellten, führten vor allem die Verwendung von Diclofenac-Gel und Laserbehandlungen zu guten kosmetischen Ergebnissen. Auch die Vermilionektomie wurde diesbezüglich in den untersuchten Studien mehrheitlich mit gut oder besser bewertet, wobei eine W-Plastik gegenüber der herkömmlichen Variante offenbar seltener zu Narbenretraktionen führte.
Nach Exzision traten allerdings deutlich weniger Rezidive auf: Im Anschluss an die Vermilionektomie kam es in keiner Studie zu neuen Läsionen. Ebenso in vier von fünf Arbeiten, in denen die Keratose per Laser abgetragen worden war – die fünfte kam auf eine Rezidivrate von 13 %. Mit Diclofenac (3 %) oder topischem 5-Fluoruracil kehrte das Problem dagegen bei einem Drittel bzw. der Hälfte der Probanden zurück.
Keine Therapie verläuft völlig ohne Nebenwirkungen
Unterschiedlich fielen die Einschätzungen zur PDT aus. So schwankte der Anteil der sehr guten kosmetischen Resultate zwischen 80 und 33 %, gleichzeitig erkrankten bis zu sechs von zehn Patienten erneut. Gute Resultate erzielte allerdings z.B. die laserunterstützte PDT (erneute Läsion in 8 % der Fälle). Am häufigsten waren Rezidive nach chemischem Peeling: Hier trat die aktinische Cheilitis bei 70 % der Teilnehmer wieder auf.
Keine Behandlung ging gänzlich ohne Nebenwirkungen vonstatten. Allerdings bildeten sich in den meisten Fällen Probleme wie Schwierigkeiten beim Essen, Schwellungen, Rötungen, Verkrustungen, Spannungen oder Missempfindungen innerhalb von zwei Wochen zurück. Nur nach Operationen bestanden die beiden letztgenannten Störungen auch ein Jahr später noch bei mehr als einem Drittel der Behandelten.
Unterm Strich lassen sich Läsionen also am besten und nachhaltigsten chirurgisch entfernen. Es kommt offenbar nur selten zu Rezidiven, und die Nebenwirkungen sind vertretbar. Andere Behandlungen sind dagegen je nach Methode unterschiedlich effektiv, mit Rezidivraten von bis zu 70 %. Und noch etwas spricht für Exzision bzw. Ablation: Anders als bei Cremes und Gelen besteht nicht die Gefahr, dass die Patienten mit der Anwendung schludern oder diese unterbrechen.
Neues Topikum bei aktinischen Keratosen
Autor: Dr. Anne Benckendorff
Quelle: Blauvelt A et al. N Engl J Med 2021; 384: 512-520; DOI: 10.1056/NEJMoa2024040
Quelle: Trager MH et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2020; DOI: 10.1111/jdv.16995
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