Glubschaugen ade: Antikörper wirkt bei endokriner Orbitopathie

Dr. Judith Lorenz

Bei den meisten Patienten gingen die Augäpfel nach der Behandlung deutlich zurück. (Agenturfoto) Bei den meisten Patienten gingen die Augäpfel nach der Behandlung deutlich zurück. (Agenturfoto) © iStock/Alen-D

Die endokrine Orbitopathie äußert sich u.a. durch deutlich hervortretende Augäpfel. Eine wirksame medikamentöse Therapie existiert bislang nicht. Das könnte sich jedoch bald ändern: Ein Antikörper hat erfolgreich eine Phase-3-Studie durchlaufen.

Hervortretende Augäpfel sind das Erkennungszeichen der endokrinen Orbitopathie. Der für die Autoimmunerkrankung typische Exophthalmus ist die Folge retrobulbärer entzündlicher Umbauprozesse. In schweren Fällen drohen z.B. eine Sehnervkompression und ggf. sogar eine Erblindung, schreibt das Team um Dr. Raymond­ S. Douglas­ vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles.

Teprotumumab, ein neuer monoklonaler Antikörper, kann die Krankheitsaktivität wirksam verringern. Das ist das Ergebnis der OPTIC-Studie, deren 83 Teilnehmer über 21 Wochen regelmäßig Antikörper- bzw. Placeboinfu­sionen erhielten.

Nach 24 Wochen hatte sich bei 83 % der mit Teprotumumab behandelten Patienten, aber nur bei 10 % der Kontrollen die Augapfelprotrusion um mindestens 2 mm zurückgebildet. Auch bezüglich der sekundären Studienendpunkte (z.B. klinische Krankheitsaktivität, Diplopie, Lebensqualität) erwies sich der Antikörper als überlegen.

Nahezu alle Patienten mit einer endokrinen Orbitopathie sprachen auf Teprotumumab an, so das Fazit der Experten. Insbesondere bei starken Beschwerden beobachteten sie Therapieeffekte, die weder mit Glukokortikoiden noch mit anderen Immunmodulatoren zu erreichen sind.

Quelle: Douglas RS et al. N Engl J Med 2020; 382: 341-352; DOI: 10.1056/NEJMoa1910434

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Bei den meisten Patienten gingen die Augäpfel nach der Behandlung deutlich zurück. (Agenturfoto) Bei den meisten Patienten gingen die Augäpfel nach der Behandlung deutlich zurück. (Agenturfoto) © iStock/Alen-D