Häusliches Atemmuskeltraining bessert Dyspnoe

Dr. Judith Lorenz

Ein regelmäßiges Training der Atemmuskulatur lässt die Long-COVID-Patienten wieder auf- und besser durchatmen. Ein regelmäßiges Training der Atemmuskulatur lässt die Long-COVID-Patienten wieder auf- und besser durchatmen. © Antonioguillem – stock.adobe.com

Klagen Patienten nach überstandener Infektion mit dem Coronavirus über anhaltende Kurzatmigkeit, kann ihnen mit einem speziellen Atemtraining geholfen werden. Allerdings müssen sie eisern am Ball bleiben.

Ein beträchtlicher Anteil der COVID-19-Patienten leidet nach überstandener Infektion unter Langzeitbeschwerden. Kurzatmigkeit beeinträchtigt ihre Lebensqualität besonders stark. Dem hohen pulmonalen Rehabilitationsbedarf steht jedoch ein zu geringes Angebot an stationären Plätzen gegenüber, moniert Prof. Dr. Melitta McNarry von der Universität Swansea. Gemeinsam mit weiteren britischen und dänischen Forscherkollegen prüfte sie deshalb, ob die Betroffenen von einem ambulanten Training der Atemmuskulatur profitieren.

An der Studie nahmen 281 Erwachsene im Durchschnittsalter von 46 Jahren teil, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion unter anhaltender Dyspnoe litten. 224 von ihnen kräftigten über acht Wochen die Atemmuskulatur mithilfe des PrO2™-Atemtrainers. Die 57 Kontrollen erhielten keine spezielle Atemtherapie. Die Funktion des eingesetzten Trainingsgerätes basiert auf einer Erhöhung des inspiratorischen Widerstands, wodurch eine Muskelantwort im Sinne einer Hypertrophie induziert wird. Durch die Kopplung an ein digitales Endgerät erhält der Anwender ein grafisches Feedback zu seinen Atemanstrengungen.

Nur 111 Teilnehmer der Interventions- und 37 der Kontrollgruppe hielten bis zum Ende der Studie  durch. Was die Kurzatmigkeit sowie die Thoraxbeschwerden anging, erwies sich das Atemmuskeltraining als vorteilhaft. Gleiches galt im Hinblick auf die Kraft der Atemmuskulatur sowie die geschätzte aerobe Fitness. 

Fürs ambulante Training ist nicht jeder geeignet

Prof. McNarry und Kollegen halten das Atemmuskeltraining für eine effektive ambulante Reha­bilitationsstrategie, die nach Anleitung auch in Eigenregie zu Hause erfolgen kann. Mit Blick auf die hohe Rate von Studienabbrüchen geben sie allerdings zu bedenken, dass sich vermutlich nicht alle Betroffenen gleichermaßen für dieses Training eignen.

Quelle: McNarry MA et al. Eur Respir J 2022; DOI: 10.1183/13993003.03101-2021

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Ein regelmäßiges Training der Atemmuskulatur lässt die Long-COVID-Patienten wieder auf- und besser durchatmen. Ein regelmäßiges Training der Atemmuskulatur lässt die Long-COVID-Patienten wieder auf- und besser durchatmen. © Antonioguillem – stock.adobe.com