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Herzinsuffizienz mit verringerter Auswurfleistung – Kombinationstherapie bessert die Prognose

Bei einer Herzinsuffizienz mit verringerter Auswurfleistung werden die Therapieoptionen oft nur unzureichend genutzt, schreibt das Team um den Kardiologen Dr. Muthiah Vaduganathan vom Brigham and Women’s Hospital in Boston. Das koste die Betroffenen unter Umständen wertvolle Lebensjahre. Außer der konventionellen Herzinsuffizienztherapie mit ACE-Hemmern, Angiotensin-Rezeptorantagonisten und Betablockern stehen mittlerweile drei weitere Wirkstoffklassen zur Verfügung, die das Sterberisiko deutlich zu senken vermögen: die Mineralkortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA), die Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) sowie die Hemmer des Natrium-Glukose-Kotransporters 2 (SGLT2).
Dr. Vaduganathan und seine Kollegen prüften, in welchem Maß Personen mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion von der intensiven Pharmakotherapie aus ARNI, Betablockern, MRA und SGLT2-Hemmern im Vergleich zur konventionellen Behandlung aus ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorantagonist plus Betablocker profitieren. Dazu nutzten sie die Daten von nahezu 16 000 Teilnehmern dreier randomisierter kontrollierter Studien.
Unter der modernen Kombinationstherapie sank ihren Ergebnissen zufolge das Risiko für kardiovaskulären Tod oder eine Hospitalisierung aufgrund der Herzinsuffizienz um 62 %. Auch bezüglich der Gesamtmortalität erwies sich die neue Option als deutlich überlegen. Als die Wissenschaftler die Langzeiteffekte der kombinierten Behandlung auf die Lebenserwartung der Patienten projizierten, zeigte sich ein klarer Zugewinn an Lebensjahren: Für 80-Jährige errechneten die Autoren gegenüber der konventionellen Herzinsuffizienztherapie eine Lebensverlängerung um 1,4 Jahre, für 55-Jährige sogar um 6,3 Jahre.
Die erweiterte Pharmakotherapie kann das Voranschreiten der Herzschwäche stoppen oder zumindest verlangsamen, schlussfolgern die Experten. Angesichts ihrer Studienergebnisse fordern sie, bei dafür geeigneten Patienten die Kombination aus ARNI, Betablockern, MRA und SGLT2-Inhibitoren umgehend in der Praxis zu etablieren.
Quelle: Vaduganathan M et al. Lancet 2020; 396: 121-128; DOI: 10.1016/S0140-6736(20)30748-0
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