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Herzinsuffizienz: Periphere Ödeme mit Schleifendiuretika behandeln

Nahe liegt natürlich die Vermutung, dass die Herzinsuffizienz dekompensiert ist, wenngleich man auch an andere Ursachen für periphere Ödeme wie Niereninsuffizienz, Hypoalbuminämie oder chronisch-venöse Insuffizienz denken muss. Meist helfen schon die genaue Anamnese und klinische Untersuchung weiter in der Ursachensuche, schreiben Dr. Daniel Bromage vom King’s College London British Heart Foundation Centre of Excellence und Kollegen.
Wichtig für die Beurteilung sind Dauer und Ausdehnung des Ödems sowie die Dynamik seiner Entstehung. Herzinsuffizienzbedingte Ödeme treten in der Regel bilateral auf und sind eindrückbar. Viele Patienten wiegen sich selbst regelmäßig. Hat das Gewicht in der letzten Zeit progredient zugenommen? Auch nach Dyspnoe, Fatigue, Palpitationen und Brustschmerzen sollte man fragen. Weiter ist von Interesse, ob die Schwellung dieses Mal stärker ist als sonst, ob es neue Symptome gibt, die Einnahme der Herzmedikation vergessen oder zu viel getrunken wurde und ob der Patient evtl. neue Medikamente nimmt.
Die kardiologische Untersuchung umfasst die Prüfung von Herzfrequenz, Rhythmus und Blutdruck sowie Zeichen der Volumenüberlastung wie erhöhter Jugularvenendruck und inspiratorische Rasselgeräusche – typischerweise bilateral.
Wann das Herz schlapp macht
- Non-Adhärenz
- exzessive Flüssigkeitszufuhr
- Unterdosierung von Diuretika
- akute Niereninsuffizienz
- akutes Koronarsyndrom
- hypertensive Entgleisung
- kardiale Arrhythmien, z.B. Vorhofflimmern
- Infektionen
- Medikamente (z.B. NSAR, Steroide)
Ein Kreatininanstieg um 25 % ist tolerierbar
NSAR sind tabu, Nierenfunktion und die Elektrolyte werden in kurzen Abständen kontrolliert. Einen Kreatininanstieg um 25 % als Folge der Entstauung kann man hinnehmen, ohne dass man die Diuretikatherapie beendet. Alles was darüber hinausgeht, könnte ein akutes Nierenversagen bedeuten und bedarf der Abklärung. Generell gilt, dass die prognoseverbessernde Medikation der Herzinsuffizienz auch während der Therapie der Dekompensation fortgesetzt werden muss.Quelle: Bromage D et al. BMJ 2020; 369: m2099; DOI: 10.1136/bmj.m2099
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