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HFpEF-Scores: Diagnostische Schärfe lässt zu wünschen übrig

Gleich zwei neue Tools sollen bei der Diagnostik der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF) helfen. Der Haken dabei: Sie identifizieren zwar betroffene Patienten, aber nicht dieselben. Die Rede ist vom H2FPEF-Score und dem HFA-PEFF-Algorithmus (s. Kasten). Was die beiden unterscheidet, sind zunächst die abgefragten Items.
H2FPEF versus HFA-PEFF
Biomarker verloren bei der Validierung an Relevanz
Der H2FPEF ist insofern evidenzbasiert, als die Kriterien anhand einer Kohorte von 414 Patienten mit dem Kardinalsymptom Dyspnoe ermittelt wurden, von denen 267 eine HFpEF hatten. Die übrigen 147 dienten als Kontrollen. Interessant ist, dass eine ganze Reihe von Variablen, die beim HFA-PEFF auftauchen, in der Validierungsstudie des H2FPEF nicht signifikant waren, z.B. NT-proBNP oder linksatrialer Volumenindex. HFA-PEFF stützt sich dagegen auf Literatur und Expertenkonsens. Um die Verwirrung komplett zu machen, haben Forscher die Scores kürzlich an einer Subgruppe der ARIC*-Studie geprüft. Die Frage war, ob H2FPEF und HFA-PEFF bei Patienten mit ungeklärter Dyspnoe das Risiko für Herzinsuffizienzhospitalisierungen und Tod vorhersagen können. Ersterer identifizierte 69 von 641 Patienten als Hochrisikokandidaten, Letzterer 164. In beiden Fällen korrelierte die Bewertung mit dem tatsächlichen Risiko. Aber: Nur 27 Patienten wurden von beiden Scores als gefährdet eingestuft. Die Tools würden somit outcomerelevante Ergebnisse liefern, meinte Prof. Westermann, „aber die diagnostische Schärfe ist sicher noch verbesserungsfähig“.Quelle: 86. Jahrestagung und Herztage 2020 der DGK**
* Atherosclerosis Risk In Communities
** Online-Veranstaltung
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