Auch für Kopf-Hals-Tumoren

ESMO 2023 Lara Sommer

Ein neuer Wirkstoff zeigt sich vielversprechend bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren. Ein neuer Wirkstoff zeigt sich vielversprechend bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren. © StockPhotoPro – stock.adobe.com

Sacituzumab-Govitecan erreichte bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren erste Erfolge. Die Behandelten waren sowohl gegen Platinderivate als auch gängige Immuntherapien refraktär. Wer ansprach, tat dies zu 43 % mindestens sechs Monate lang.

Zahlreiche Plattenepithelkarzinome von Kopf und Hals (HNSCC) exprimieren ­TROP2 als mögliches Target für zielgerichtete Interventionen. Prof. Dr. ­Loren Scott ­Michel vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York präsentierte erste Phase-2-Daten zu Sacituzumab-Govitecan bei dieser Entität. 

An ­TROPiCS-03 nahmen 43 Personen mit lokal rekurrenten oder metastasierten HNSCC teil, deren Erkrankung nach platinbasierter Chemotherapie sowie einer gegen PD(-L)1 gerichteten Strategie fortschritt. Der Experte wies auf die stark vorbehandelte Kohorte hin: „67 % der Patient:innen durchliefen im inkurablen Stadium bereits zwei oder mehr Therapielinien, und 86 % hatten nicht auf ihre letzte Behandlung angesprochen.“

Nach einem medianen Follow-up von 7,8 Monaten betrug die ORR 16 % und das mediane PFS 4,1 Monate. Ein Ansprechen auf den Wirkstoff hielt median 4,2 Monate an, für 43 % sogar mindestens ein halbes Jahr. Insgesamt schrumpfte der Tumor bei der Hälfte der Teilnehmenden und 28 % hatten einen klinischen Nutzen durch Sacituzumab-Govitecan.

Erkrankte erhielten das ADC median 2,5 Monate beziehungsweise vier Zyklen lang. Oftmals führte eine Progression zum Abbruch der Therapie, behandlungsbedingte Komplikationen machten dies nur bei 5 % der Teilnehmenden erforderlich. „Die häufigsten Nebenwirkungen waren Diarrhö, Übelkeit und Neutropenie“, fasste Prof. ­Michel zusammen. Die Verantwortlichen registrierten keine neuen Sicherheitssignale. 

Experte sieht ausreichende Basis für weitere Studien

­Sacituzumab-Govitecan habe als Einzelsubstanz Antitumoraktivität gegen stark vorbehandelte, lokal fortgeschrittene oder metastasierte ­HNSCC demonstriert. „Diese vorläufigen Ergebnisse rechtfertigen weitere Untersuchungen zum Wirkstoff für die Behandlung von Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses“, schlussfolgerte der Referent.

Quelle:
Michel L et al. ESMO Congress 2023; Abstract 859MO 

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Ein neuer Wirkstoff zeigt sich vielversprechend bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren. Ein neuer Wirkstoff zeigt sich vielversprechend bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren. © StockPhotoPro – stock.adobe.com