Hyaluronsäurespacer verbessert rektale Dosimetrie bei HFRT 

Kathrin von Kieseritzky

Eine hypofraktionierte Radiotherapie kann bei Prostatakarzinom Patienten zu gastroinestinalen Toxizitäten führen. Eine hypofraktionierte Radiotherapie kann bei Prostatakarzinom Patienten zu gastroinestinalen Toxizitäten führen. © HENADZY – stock.adobe.com

Werden Prostatakrebspatienten mit einer hypofraktionierten Radiotherapie bestrahlt, kann das zu gastroinestinalen Toxizitäten führen. Der Einsatz eines Hyaluronsäure-Rektalspacers schafft hier einer aktuellen Studie zufolge Abhilfe: Er verringerte ≥ Grad 2 Nebenwirkungen und verbesserte gleichzeitig die rektale Dosimetrie.

Die hypofraktionierte Radio­therapie (HFRT) kann im Vergleich zur konventionell fraktionierten Bestrahlung in einer deutlich kürzeren Zeit absolviert werden. Bei Prostatakarzinomen mit niedrigem bis mittlerem Risiko erlaubt sie zudem eine ähnliche Rate biochemischer Kontrolle wie die herkömmliche Strategie. Jedoch geht die HFRT mit einer höheren Inzidenz akuter gastrointestinaler Nebenwirkungen ≥ Grad 2 einher. 

Das Team um ­Dr. ­Neil F. ­Mariados, Cancer Care of Western New York, prüfte in einer aktuellen Studie, ob sich die rektale Strahlendosis durch den Einsatz eines Hyaluronsäure-Rektalspacers optimieren lässt und sich außerdem Toxizitäten verringern. 201 Männer aus zwölf Zentren in den USA, Australien und Spanien nahmen teil. Sie wiesen ein Prostatakarzinom im Stadium T1–2 mit einem Gleason Score von maximal 7 und PSA-Werten ≤ 20 ng/ml auf. Sie erhielten randomisiert eine HFRT mit oder ohne Hyaluronsäure-Rektalspacer. Für den primären Endpunkt lautete die Hypothese, dass bei mehr als 70 % Teilnehmern des Prüfarms eine Verringerung des Rektalvolumens von 54 Gy (V54) um mindestens 25 % erreichen würde. 

Nebenwirkungen verringern

Dieses Ergebnis wurde in der Spacergruppe in 98,5 % der Fälle (131/133 Patienten) erzielt. Die mittlere Reduktion betrug 85 %. Zwei Teilnehmer verfehlten den primären Endpunkt; davon hatte einer eine Androgendeprivationstherapie erhalten.

2,9 % vs. 13,8 % der Erkrankten aus Prüfarm vs. Kontrolle erlitten innerhalb von drei Wochen nach Beginn der Bestrahlung akute gastrointestinale Nebenwirkungen ≥ Grad 2 (p = 0,01). Damit wurde auch der sekundäre Endpunkt erreicht.

Die Anwendung eines rektalen Spacers mit Hyaluronsäure bei HFRT von Prostatakarzinomen kann die Rektumdosimetrie verbessern und die Häufigkeit gastrointestinaler Nebenwirkungen ≥ Grad 2 oder mehr verringern, resümieren die Autor:innen. 

Quelle:
Mariados NF et al. JAMA Oncol 2023; DOI: 10.1001/jamaoncol.2022.7592

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