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Immuntherapie in größeren Intervallen geben

Erprobt haben die beiden Kolleginnen die Strategie aufgrund der Coronapandemie, um Kontakte ihrer Risikopatienten mit dem Gesundheitssystem zu reduzieren.
Pro Jahr werden in der onkologischen Tagesklinik in Borstel etwa 120 Lungen-Ca-Patienten behandelt, jeder zweite erhält eine Mono-Immuntherapie. Ausgewertet wurden die Patientendaten aus den Quartalen 4/2020 bis 2/2021. 38 Patienten kamen in dieser Zeit grundsätzlich für eine Therapieumstellung infrage, bei 15 führte man sie tatsächlich durch. Konkret bedeutete das:
- Pembrolizumab 400 mg alle sechs Wochen,
- Nivolumab 480 mg alle vier Wochen oder
- Durvalumab 1500 mg alle vier Wochen.
Voraussetzung für solch eine Maßnahme waren ein stabiler Krankheitsverlauf bzw. Zustand des Patienten unter einer bereits seit Längerem laufenden Therapie und eine gute Verträglichkeit der eingesetzten Medikation.
Doppelte Dosis wurde zumeist gut vertragen
Bis auf zwei Patienten, die eine vermehrte und prolongierte Müdigkeit und Erschöpfung sowie Unwohlsein nach der Infusion entwickelten und deshalb wieder auf das bewährte Therapieschema umgestellt wurden, vertrugen alle die verdoppelte Dosis gut. Bei einem dritten Patienten erfolgte die Rolle rückwärts aufgrund einer instabilen Begleiterkrankung. Ein Progress zeigte sich in der Gruppe mit geändertem Therapieregime seltener als in der mit herkömmlichem, berichten Dr. Martensen und Dr. Kandulla.
Sie halten gestreckte Immuntherapie-Intervalle bei ausgewählten Patienten für sicher und verträglich. Zudem werde die Lebensqualität der Kranken erhöht. Berücksichtigt werden müsse jedoch, dass der Arzt seinen Patienten nicht mehr so oft zu Gesicht bekomme und er den klinischen Verlauf seltener beurteilen könne. Damit erhöhe sich die Gefahr, instabile Komorbiditäten oder Hinweise auf einen Progress zu übersehen.
Kongressbericht: 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (Online-Veranstaltung)
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