NSCLC: Nivolumab und Ipilimumab mit kurzer initialer Chemotherapie verlängern das Überleben

ASCO 2021 Josef Gulden

CheckMate 9LA: Daten nach zwei Jahren bestätigen die Wirksamkeit der Immuntherapie. CheckMate 9LA: Daten nach zwei Jahren bestätigen die Wirksamkeit der Immuntherapie. © iStock/SciePro

Auf Basis der CheckMATE-9LA-Studie wurden Nivolumab und Ipilimumab für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom zugelassen. Nun liegen die Daten nach zweijährigem Follow-up vor. Auch unabhängig von der PD-L1-Expression wird das Überleben Betroffener verlängert.

Eine Kombination aus den Checkpoint-Inhibitoren Nivolumab und Ipilimumab sowie einer kurzen Chemotherapie wurde auf der Grundlage der Phase-3-Studie CheckMate 9LA für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) bereits zugelassen. Die Teilnehmer hatten Tumoren ohne aktivierende Treibermutationen im EGFR- oder ALK-Gen. Sie erhielten die Immuntherapie mit zwei Zyklen einer Chemotherapie oder im Kontrollarm vier Zyklen Chemotherapie. Im Prüfarm waren Gesamt- und progressionsfreies Überleben sowie die Ansprechraten signifikant erhöht.

Das Follow-up nach zwei Jahren stellte Professor Dr. Martin­ Reck,­ LungenClinic Großhansdorf, nun vor. Die Daten stimmen mit der ersten Analyse laut dem Kollegen größtenteils überein. Von den mehr als 700 Patienten überlebten diejenigen im Immuntherapie-Arm mit median 15,8 Monaten vs. 11,0 Monate signifikant länger (Hazard Ratio [HR] 0,72; 95%-KI 0,61–0,86). Nach zwei Jahren lag die Überlebensrate bei 38 % gegenüber 26 %. Der Vorteil konnte für beinahe alle untersuchten Subgruppen nachgewiesen werden, wobei er bei Patienten mit Hirnmetastasen tendenziell noch größer ausfiel als bei denjenigen ohne, wie Prof. Reck erklärte.

Auch hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens mit 20 % vs. 8 % und der Dauer des Ansprechens mit 34 % vs. 12 % war die Immuntherapie nach zwei Jahren noch überlegen und zwar unabhängig von der PD-L1-Expression im Tumor. Auch Patienten mit Expression von weniger als 1 % lebten mit median 17,7 Monaten im Vergleich zu 9,8 Monate länger (HR 0,67; 95%-KI 0,51–0,88).

In den ersten beiden Zyklen traten therapiebedingte Nebenwirkungen unter der Immun-Chemotherapie häufiger auf, danach überwogen durch die Chemotherapie bedingte Toxizitäten. Die 61 Patienten im Prüfarm, bei denen die Behandlung wegen Nebenwirkungen komplett abgebrochen wurde, hatten mit einer Rate von 72 % nach einem Jahr keine schlechteren Überlebenschancen als diejenigen, die sie fortgesetzt hatten (63 %). Nach zwei Jahren schien der Vorteil mit 54 % gegenüber 38 % ausgeprägter. Diese Resultate bestätigen die starke Wirksamkeit der Immun-Chemotherapie mit Nivolumab und Ipilimumab beim fortgeschrittenen NSCLC unabhängig von der PD-L1-Expression, schloss Prof. Reck.

Quelle: Reck M et al. 2021 ASCO Annual Meeting (virtuell); Abstract 9000; DOI: 10.1200/JCO.2021.39.15_suppl.9000

Kongressbericht: 2021 ASCO Annual Meeting (virtuell)

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CheckMate 9LA: Daten nach zwei Jahren bestätigen die Wirksamkeit der Immuntherapie. CheckMate 9LA: Daten nach zwei Jahren bestätigen die Wirksamkeit der Immuntherapie. © iStock/SciePro