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NSCLC: Direkte intratumorale Wirkstoffgabe könnte Erfolge verbessern
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Das vergangene Jahrzehnt hat erhebliche Fortschritte in der Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) gebracht, nicht zuletzt durch die Entwicklung der Checkpoint-Inhibitoren. Doch auf sie spricht nur etwa jeder fünfte Erkrankte an. Außerdem besteht bei ihnen das spezielle Risiko von teils deletären immunologisch bedingten Nebenwirkungen. Dazu trägt auch die systemische Applikation bei.
Injektionskontrolle auch via Sonographie
Warum die Wirkstoffe nicht direkt dort verabreichen, wo sie hingehören, nämlich in den Tumor? Diese Applikation hat schließlich schon bei anderen Krebsformen, z.B. Melanomen, gute Erfolge gezeigt. Der Ansatz rückt nun, alleine und in Kombination mit herkömmlicheren Behandlungswegen, beim NSCLC ebenfalls in den Blickpunkt, erklären Dr. Andrew DeMaio und Professor Dr. Daniel Steman vom Pulmonary Oncology Research Team der Langone Health/Grossman School of Medicine der New York University.
Der Tumor in seinem Zuhause
Drainierende Lymphknoten gleich mit versorgen
Eine weitere denkbare Entwicklung wäre die Verpackung der Medikamente in Liposomen oder Mikrosphären, die eine retardierte Freisetzung ermöglichen. Mit Zytostatika funktioniert das (Beispiel liposomales Doxorubicin), wie es mit Immuntherapien klappt, bleibt herauszufinden. Rein theoretisch wäre auch das genaue Gegenteil der gewünschten Wirkung denkbar, nämlich die Induktion einer Immuntoleranz gegenüber dem Tumorgewebe. Schließlich kommt bei diesen hohen lokalen Wirkstoffspiegeln im Tumor eventuell mehr von den Substanzen in den ersten drainierenden Lymphknotenstationen an. Dort könnten sie sich gegen Mikrometastasen richten und evtl. eine Fernmetastasierung einschränken.Drei therapeutische Ansätze jenseits von Zytostatika
In zahlreichen Studien untersuchen Forschergruppen derzeit, welche Ansätze sich neben der Zytostatikagabe am besten für die direkte intratumorale Behandlung eignen. Zu diesen gehören vor allem:- Genetische Therapien: Die Injektion eines Adenovirus-Vektors, der das Tumorsuppressorgen p53 enthält, kommt bei Karzinomen zum Einsatz, deren eigenes p53 entweder fehlt oder eine Mutation aufweist. Bis jetzt halten sich die Erfolge in Grenzen, denn nur ein Bruchteil der Tumorzellen expromiert das Transgen. Zudem fand sich kein relevanter Bystander-Effekt, d.h. eine antitumoröse Wirkung von nicht-transduzierten Zellen.
- Immunogene Therapien: Dem Patienten entnommene Immunzellen, meist dendritische, werden verändert, indem man bestimmte Gene einführt. Die so umgewandelten Zellen sollen im Tumor eine vermehrte Immunabwehr hervorrufen, etwa indem sie zytotoxische T-Zellen anlocken. Laut ersten Studien scheint das zu funktionieren. Die Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren könnte die Wirkung weiter verbessern.
- Immuntherapien: Zu ihnen gehört u.a. die Behandlung mit onkolytischen Viren. Diese zerstören selektiv Zellen des Tumors; bei der Lyse freigesetzte Moleküle stimulieren zusätzlich das Immunsystem des Kranken. Weiterhin könnten die viel zitierten CAR-T-Zellen* hier auch einen Auftritt haben: Es handelt sich um patienteneigene T-Zellen, die außerhalb des Körpers gentechnisch so verändert werden, dass sie tumorspezifische Antigenrezeptoren ausbilden. Beide Methoden könnten zusammen mit den eingeführten Checkpoint-Hemmern zum Einsatz kommen, Studien dazu laufen.
Weitere Optionen in der Pipeline
Zahlreiche Arbeitsgruppen testen derzeit diese Ansätze und prüfen, inwieweit sie sich für die breite klinische Anwendung eignen. Dazu kommen mögliche weitere Entwicklungen wie die direkte Injektion von Anti-Tumor-Substanzen in ableitende Lymphknoten als intranodale Therapie und die Behandlung mit „Small interfering RNA“ (siTRNA), schreiben die New Yorker Wissenschaftler abschließend.* chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen
Quelle: DeMaio A, Sterman D. Eur Respir Rev 2020; 29: 200028; DOI: 10.1183/16000617.0028-2020
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