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Krebs-assoziierte Fatigue mit Sport bekämpfen

Viele Malignompatienten klagen auch Jahre nach Abschluss der Therapie noch über ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Erschwerend kommen weitere Begleiterscheinungen der Krebserkrankung wie Depression, Schlafstörungen und Schmerzen hinzu. Zudem kann sich die Fatigue ungünstig auf die Prognose der Patienten auswirken.
Zahlreiche therapeutische Strategien wurden bereits gegen die Krebs-assoziierte Fatigue ins Feld geführt. Am häufigsten genutzt werden körperliches Training, psychologische Intervenionen, eine Kombination dieser beiden Ansätze oder Medikamente. In einer Metaanalyse von 113 kontrollierten Studien haben US-Forscher jetzt versucht herauszufinden, welcher Therapieansatz am erfolgversprechendsten ist.
In die Studien eingeschlossen waren mehr als 11 000 Teilnehmer mit einem mittleren Alter von 54 Jahren. Knapp 47 % der Studien waren bei Brustkrebspatientinnen durchgeführt worden. Bewegungstherapien und psychologische Interventionen zeigten sowohl während der primären Malignomtherapie als auch danach einen deutlichen Effekt – und zwar sowohl als Monotherapie als auch in Kombination.
Psychologische Intervention eher nach der Primärtherapie
Pharmakologische Therapien – beispielsweise mit Paroxetin, Modafinil, Methylphenidat, Dexamphetamin oder Methylprednisolon – erwiesen sich dagegen als weitgehend wirkungslos gegen die Fatigue. Die Wirksamkeit der Bewegungstherapie und psychologischen Intervention war unabhängig vom Zeitpunkt, der damit verbundenen Zuwendung und dem Ausbildungsstatus.
Dies schließe aber nicht aus, dass bestimmte Therapien zu verschiedenen Zeitpunkten besser wirken, so die Autoren. Bewegung könnte während der Primärtherapie besonders hilfreich sein – psychologische Interventionen oder ein kombiniertes Vorgehen eher nach Abschluss der Primärtherapie.
Die Autoren empfehlen aufgrund ihrer Ergebnisse, Krebspatienten mit Fatigue primär Bewegungstherapien und/oder psychologische Unterstützung zu verschreiben. Denn Verhaltenstherapien wirken deutlich besser als die heute zur Verfügung stehenden Pharmaka.
Quelle: Mustian KM et al. JAMA Oncol 2017; online first
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