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Langzeitdaten stützen Dara-VTd und Dara-Erhaltungstherapie als Standard für Patient:innen

Mit den Daten aus Teil 1 der CASSIOPEIA-Studie, d.h. der Induktions-/Konsolidierungsphase, etablierten Forschende die Kombination aus Daratumumab, Bortezomib, Thalidomid und Dexamethason (Dara-VTd) als Standard für die Therapie von transplantationsgeeigneten Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (NDMM). Das Quadruplet verlängerte gegenüber VTd sowohl PFS als auch OS und führte zu einem tieferen Ansprechen. In der Erhaltungsphase wiederum verlängerte eine Daratumumab-Monotherapie gegenüber einer reinen Beobachtung das PFS signifikant. Zudem wurden höhere Raten einer MRD-Negativität erzielt, berichtete Prof. Dr. Philippe Moreau vom Universitätsklinikum Nantes.
1.085 Personen aus 111 Zentren nahmen an der Studie teil. Mit 84,3 % vs. 79 % schlossen mehr Erkrankte in Prüfarm vs. Kontrolle die Induktions-/Konsolidierungsphase ab und wurden in einer zweiten Randomisierung der Daratumumab-Erhaltungstherapie oder der Beobachtung zugeteilt. Mittlerweile liegen die Ergebnisse nach einem medianen Follow-up von fast sieben Jahren (80,1 Monaten) seit der ersten Randomisierung vor.
Das mediane PFS ab der ersten Randomisierung war mit 83,7 Monaten vs. 52,8 Monaten unter Dara-VTd rund 2,5 Jahre länger als in der Kontrollgruppe (HR 0,61; 95%-KI 0,52–0,72; p < 0,0001). Auch hinsichtlich des OS konnte die Vierfachkombination punkten: Nach sechs Jahren lebten noch 86,7 % vs. 77,7 % der Teilnehmenden, was einer Reduktion des Risikos um relativ 45 % entsprach (HR 0,55; 95%-KI 0,42–0,73; p < 0,0001).
Studiendesign
Die erste Randomisierung erfolgte zu
- Induktion mit Dara-VTd, Transplantation, Konsolidierung mit Dara-VTd oder
- Induktion mit VTd, Transplantation, Konsolidierung mit VTd.
In der zweiten Randomisierung erhielten die Teilnehmenden mit mindestens partieller Remission
- eine Erhaltungstherapie mit Daratumumab oder
- eine Beobachtung.
Daratumumab senkt Mortalitätsrisiko
Prof. Moreau präsentierte zudem die Ergebnisse ab der zweiten Randomisierung mit einem medianen Follow-up von 70,6 Monaten: Das Sechs-Jahres-PFS belief sich mit vs. ohne Daratumumab-Erhaltungstherapie auf 57,1 % vs. 36,5 %, das mediane PFS war nicht erreicht vs. 45,8 Monate. Dementsprechend reduzierte Daratumumab das Risiko für Progression oder Tod gegenüber der Beobachtung um 51 % (HR 0,49; 95%-KI 0,40–0,59; p < 0,0001).
Das längste PFS wurde in der Patient:innengruppe beobachtet, die eine Kombination aus D-VTd und Dara-Erhaltungstherapie bekommen hatten. Das Sechs-Jahres-PFS erreichte mit
- Dara-VTd/Dara: 60,3 %
- Dara-VTd/Beobachtung: 50,5 %
- VTd/Dara: 53,7 %
- VTd/Beobachtung: 20,8 %
Die entsprechenden MRD-Negativitätsraten (10-5) für diese vier Gruppen betrugen 65,1 %, 58,1 %, 53,5 % und 36,3 %. Dieser Status blieb nach mindestens 24 Monaten bei 49,8 %, 36,7 %, 36,2 % und 16,7 % der Patient:innen erhalten. Zweite primäre Malignome traten nur selten auf, mit Raten von 11,4 % (DVTd/Dara), 6,1 % (D-VTd/Beobachtung), 12,3 % (VTd/Dara) und 10,2 % (VTd/Beobachtung).
Die Daten untermauern den Einsatz der Dara-VTd-Induktion/Konsolidierung als Standard für transplantationsgeeignete NDMM-Erkrankte, resümierte Prof. Moreau. Zudem verdeutlichen sie, dass die Betroffenen von einer Daratumumab-Erhaltungstherapie profitieren.
Quelle:
Moreau P. EHA 2024; Presentation ID S204
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