Multiples Myelom: Proteasom-Inhibitor für die Erhaltung

Josef Gulden

Proteasome bestehen aus einer katalytischen 20S-Unter­einheit und zwei regulatorischen 19S-Untereinheiten. Sie sind für den Protein­abbau außerhalb von Lysosomen zuständig. Proteasome bestehen aus einer katalytischen 20S-Unter­einheit und zwei regulatorischen 19S-Untereinheiten. Sie sind für den Protein­abbau außerhalb von Lysosomen zuständig. © wikipedia/Oeckes

Der orale Proteasom-Inhibitor Ixazomib eignet sich für die Erhaltungstherapie beim neu diagnostizierten Multiplen Myelom für Patienten, die keine autologe Stammzelltransplantation erhalten können. In der Phase-3-Studie TOURMALINE-MM4 reduzierte er das Risiko für Progress und Tod um 34 %. Die Lebensqualität beeinträchtigte er dabei nicht relevant.

Patienten mit neu dia­gnostiziertem Multiplem Myelom, die sich nicht für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) eignen, bekommen nach der Induktion häufig Erhaltungstherapien, die sich aber bisher weitgehend auf immunmodulatorische Substanzen beschränken. In einer Phase-3-Studie hat nun erstmals der orale Proteasom-Inhibitor Ixazomib während der Erhaltung das (progressionsfreie) Überleben verlängert, schreibt eine Arbeitsgruppe um Professor Dr. Meletios­ A. Dimopoulos­ von der National and Kapodistrian University of Athens, School of Medicine­.

An TOURMALINE-MM4 nahmen 706 Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom teil, die nicht transplantiert werden konnten. Die im Schnitt 73 Jahre alten Erkrankten hatten unter einer sechs- bis zwölfmonatigen Standard-Induktion mindestens eine partielle Remission entwickelt. 425 Personen erhielten Ixazomib, 281 Placebo.

Der Proteasom-Inhibitor verlängerte im Follow-up von 21,1 Monaten das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant von median 9,4 Monaten auf 17,4 Monate und reduzierte das Risiko für Progress und Tod um 34,1 % (Hazard Ratio [HR] 0,659; p < 0,001). Noch besser schnitten Teilnehmer ab, die nach der Induktion mindestens eine sehr gute partielle Remission erreicht hatten: Bei ihnen verdoppelte sich das PFS (median 25,6 Monate vs. 12,9 Monate; HR 0,586; p < 0,001).

Akzeptable Toxizität bei ähnlicher Lebensqualität

Die Toxizität war akzeptabel mit 36,6 % der Patienten im Verum­arm, die Nebenwirkungen vom Grad 3 oder höher zeigten, gegenüber 23,2 % im Placeboarm. 12,9 % vs. 8,0 % brachen die Behandlung wegen Toxizitäten ab. Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen waren Nausea (26,8 % vs. 8,0 %), Ausschlag (25,6 % vs. 10,5 %), Erbrechen (24,2 % vs. 4,3 %) und Diarrhö (23,2 % vs. 12,3 %) sowie periphere Neuropathie (19,5 % vs. 10,9 %). Keine relevanten Unterschiede gab es bezüglich neuer Primärtumoren (5,2 % vs. 6,2 %) und Todesfällen (2,6 % vs. 2,2 %). Die Lebensqualität fiel in beiden Armen ähnlich aus.

Quelle: Dimopoulos MA et al. J Clin Oncol 2020; 38: 4030–4041; DOI: 10.1200/JCO.20.02060

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Proteasome bestehen aus einer katalytischen 20S-Unter­einheit und zwei regulatorischen 19S-Untereinheiten. Sie sind für den Protein­abbau außerhalb von Lysosomen zuständig. Proteasome bestehen aus einer katalytischen 20S-Unter­einheit und zwei regulatorischen 19S-Untereinheiten. Sie sind für den Protein­abbau außerhalb von Lysosomen zuständig. © wikipedia/Oeckes