Multiples Myelom
Das Multiple Myelom (MM) ist durch eine monoklonale Plasmazellvermehrung im Knochenmark charakterisiert. Nach den WHO-Kriterien wird die maligne Erkrankung zu den B-Zell-Lymphomen gezählt, sie geht mit einer vermehrten Produktion kompletter oder inkompletter monoklonaler Immunglobuline ohne Antikörperfunktion einher.
ICD10-Code: C90.1
- Knochenschmerzen (Osteolysen, Frakturen)
- Abgeschlagenheit (oft anämiebedingt)
- Gewichtsverlust
- Infektanfälligkeit (funktioneller Antikörpermangel)
- schäumender Urin und verschlechterte Nierenfunktion
Einen hohen Stellenwert hat beim multiplen Myelom die Labordiagnostik (Differentialblutbild, Nierenwerte, Serumprotein-Elektrophorese etc.). Knochenschäden lassen sich mit der Projektionsradiographie, einem speziellen Röntgenverfahren, oder mit dem Low-dose-Gesamtkörper-CT ermitteln. Die Knochenmarkpunktion dient der zytologischen Sicherung der Diagnose. Genetische Untersuchungen helfen bei der Einschätzung der Prognose und bei der Wahl der geeigneten Therapie.
Typisch für das multiple Myelom sind beschleunigte BSG, Anämie und der Nachweis von Paraproteinen. Am häufigsten werden IgG (ca. 50 %) und IgA (ca. 25 %) ausgeschüttet (selten IgD und IgE). Ausschließlich Leichtketten (Bence-Jones-Protein) finden sich bei 20-25 % der Patienten. Auch Komplikationen des multiplen Myeloms wie Panzytopenie, Niereninsuffizienz, Hyperkalzämie, Hyperuriekämie und Gerinnungsstörungen lassen sich labordiagnostisch nachweisen.
Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), solitäres Plasmozytom, Plasmazellleukämie, M. Waldenström, Leichtketten-Amyloidose
Patienten mit multiplem Myelom sollen behandelt werden, wenn sie Symptome aufweisen und mindestens eines der folgenden sog. CRAB-Kriterien aufweisen: Hyperkalzämie (C), Niereninsuffizienz (R, renal insufficiency), Anämie (A, anemia) und Knochenbeteiligung (B, bone lesions). Therapieziel ist das Erreichen der bestmöglichen Remission mit rascher Symptomkontrolle. Dafür stehen z.B. verschiedene Chemotherapie-Regime zur Verfügung. Auch immunmodulierende Wirkstoffe und Substanzen, die den Zellstoffwechsel beeinflussen, sog. Proteasom-Inhibitoren, werden erfolgreich eingesetzt. Hinzu kommen zielgerichtete Medikamente. Zum Knochenschutz ist ab der ersten nachweisbaren Osteolyse eine Bisphosphonat-Therapie indiziert.
Jüngeren Patienten mit multiplem Myelom kann eine myeloablative Hochdosis-Chemotherapie mit nachfolgender autologer Stammzelltransplantation angeboten werden. Alternativ ist eine allogene Stammzelltransplantation aus einer histokompatiblen Knochenmarkspende möglich.
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO), Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie (SGH), Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO):
Multiples Myelom
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