Bei monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz regelmäßig Serummarker checken
Die monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) hat keinen Krankheitswert, eine Therapie ist daher nicht angezeigt. Patienten haben jedoch ein 0,5–1%iges jährliches Risiko, dass die Erkrankung zu einem multiplen Myelom voranschreitet.
Bisher werden nur die Werte zum Zeitpunkt der MGUS-Diagnose zur Bestimmung des Progressionsrisikos genutzt. Jedoch gibt es Hinweise, dass sich dieses Risiko über die Zeit ändert. Deshalb testeten amerikanische Forscher verschiedene Serum-Immunproteine zu unterschiedlichen Zeitpunkten, um das Progressionsrisiko im Verlauf zu betrachten. Wie die Autoren um Dr. Ola Landgren, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, schreiben, nutzten sie die Daten der PLCO-Cancer-Screening-Studie.
Insgesamt hatten 77 469 Patienten daran teilgenommen. Davon wiesen 187 eine progressive und 498 eine stabile MGUS auf. Unter den Teilnehmern mit progressiver Erkrankung befanden sich solche, bei denen sich eine Nicht-IgM-MGUS zu einem multiplen Myelom entwickelte, und solche, bei denen eine Leichtketten-MGUS zu einem Leichtketten-Myelom voranschritt.
Das Leichtketten-Myelom
- hohe Konzentrationen des M-Gradienten ≥ 15g/l (angepasste OR 23,5; 95%-KI 8,9–61,9; p < 0,001),
- abnorme (< 0,1 bzw. > 10) FLC*-Serum-Quotienten (OR 46,4; 95%-KI 18,4–117; p < 0,001) und
- die Schwere einer Immunparese (≥ 2 supprimierte nicht involvierte Immunglobuline; angepasste OR 19,1; 95%-KI 7,5–48,3; p < 0,001).
- abnorme FLC-Serum-Quotienten (angepasste OR 44,0; 95%-KI 14,2–136,3; p < 0,001) und
- eine schwere Immunparese (angepasste OR 48,6; 95%-KI 9,5–248,2; p < 0,001).
* free light chain
Quelle: Landgren O et al. JAMA Oncol. 2019; doi: 10.1001/jamaoncol.2019.1568