Lavendel- und Teebaumöl begünstigen offenbar jugendliche Gynäkomastie

Dr. Anja Braunwarth

Besser nicht das Lavendelduschgel benutzen? Besser nicht das Lavendelduschgel benutzen? © iStock/undefined undefined

Schon in der Vergangenheit deutete einiges darauf hin, dass Lavendel- und Teebaum­öl aus Kosmetika eine präpubertäre Gynäkomastie fördern können. Eine aktuelle In-vitro-Studie stützt diese These.

Lavendel- und Teebaumöl erfreuen sich großer Popularität und sind aus Seifen, Shampoos, Lotionen und Ähnlichem kaum mehr wegzudenken. Mit zunehmender Verwendung mehren sich aber auch die Berichte über Gynäkomastien bei präpubertären Jungen nach topischer Applikation der Öle. Stoppten die Buben die Anwendung, bildeten sich auch die vergößerten Drüsen zurück.

Amerikanische Forscher untersuchten nun acht Bestandteile der beiden Öle im Labor. Sie setzten sie Brustkrebszellen zu und erfassten Veränderungen in deren Östrogen- und Androgen-Rezeptorgenen.

Substanzen wirken als endokrine Disruptoren

Tatsächlich zeigten alle untersuchten Substanzen östrogenartige und antiandrogene Wirkungen, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß. Die Effekte entsprachen den hormonellen Veränderungen bei den betroffenen Knaben, berichtete das Team um J. Tyler Ramsey vom National Institute of Environmental Health Sciences, North Carolina. Die untersuchten Substanzen seien auch in zahllosen anderen ätherischen Ölen zu finden, so der Forscher weiter. Sie sollten also mit Bedacht eingesetzt und verwendet werden.

Quelle: ENDO 2018

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