Leberschutz aus der Kaffeemaschine

Mit der epidemieartigen Ausbreitung von Übergewicht und Adipositas steigt auch die Zahl der Menschen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) und damit das Risiko für Steatohepatitis und Leberzirrhose. Erfreulich ist daher die Meldung, dass sich mit dem Konsum von mindestens drei Tassen Kaffee pro Tag möglicherweise die Lebervernarbung aufhalten lässt. Ein solcher Schutzeffekt lässt sich aus den Ergebnissen einer neuen Subgruppenanalyse der populationsbasierten Rotterdam-Studie ableiten.

Einbezogen in die Querschnittsuntersuchung waren 2424 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 66,5 Jahren, die sich einer Elastometrie und einer Sonographie unterzogen sowie Angaben zu ihrem Kaffee- und Teekonsum gemacht hatten. Die Auswertung ergab eine proportional zum Kaffeekonsum abnehmende Rate der elastographisch ermittelten Lebersteifheit als Marker für die Vernarbung – unabhängig von anderen Lebensstilfaktoren. Der Zusammenhang war ab drei Tassen Kaffee täglich signifikant. Auch Kräutertee reduzierte die Lebersteifheit. Die sonographisch ermittelten NAFLD-Raten ließen dagegen keinen Zusammenhang mit dem Kaffee- oder Teekonsum erkennen.

Inhaltsstoff mit positiver Wirkung bleibt rätselhaft

Ein Kausalzusammenhang kann aus dieser Studie allerdings nicht abgeleitet werden, schränken die Autoren ein. Auch über das Wirk- bzw. Schutzprinzip sind sich die Wissenschaftler nicht einig – zu vielfältig und variabel ist die Inhaltsstoff-Zusammensetzung der einzelnen Kaffeesorten.

Quelle: Alferink LJM et al. J Hepatol 2017; online first