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Magenkarzinom: MMP9-Antikörper senkt Sterberisiko nur bei älteren Patienten

Das extrazelluläre Enzym Matrix-Metalloproteinase 9 (MMP9) ist an Matrix-Remodeling, Tumorwachstum und Metastasierung beteiligt; seine Expression in Magenkarzinomen ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. „Da MMP9 das Tumormikromilieu beeinflusst, handelt es sich um ein potenziell interessantes therapeutisches Target“, erläuterte Professor Dr. Manish A. Shah vom NewYork-Presbyterian Hospital in New York. Der monoklonale Antikörper Andecaliximab (ADX) inhibiert dieses Enzym und hat in einer Phase-I-Studie in Kombination mit FOLFOX6 bereits ermutigende Resultate bei Patienten mit Adenokarzinomen von Magen und gastroösophagealem Übergang (GEJ) gezeigt.
Komorbiditäten überprüfen
Kein klarer Benefit bei der Progressionsfreiheit
Die Ansprechrate wurde durch die zusätzliche ADX-Gabe signifikant um absolut 10 % gesteigert (51 vs. 41 %; p = 0,049). 8,3 % der mit ADX behandelten Patienten, aber nur 4,7 % der Kontrollpatienten sprachen mit einer kompletten Remission an. Dennoch war das progressionsfreie Überleben (PFS) im experimentellen Arm nur leicht und nicht signifikant verbessert (7,5 vs. 7,1 Monate; HR 0,84; p = 0,10). Auch in verschiedenen untersuchten Subgruppen zeigte sich meist nur ein leichter Trend zugunsten der ADX-Zugabe. „Beim primären Endpunkt OS gab es enttäuschenderweise ebenfalls keinen Benefit der Antikörper-Addition“, berichtete Prof. Shah. Das mediane OS betrug im Kontrollarm 11,8 Monate, im ADX-Arm 12,3 Monate, sodass das Studienziel eindeutig verfehlt wurde (HR 0,93; p = 0,56).Subgruppenanalyse führt zu über 65-Jährigen
In der Subgruppenanalyse fiel allerdings auf, dass ältere Patienten ab 65 Jahre sowohl bei PFS als auch bei OS signifikant stärker von ADX profitierten. Dieser altersabhängige Effekt wurde daher in einer Sensitivitätsanalyse genauer untersucht. Bei Unterteilung des Kollektivs in Altersquartilen fand sich mit zunehmendem Alter eine schrittweise Zunahme des Benefits: Am stärksten profitierten Patienten zwischen 69 und 85 Jahren, während bei denen im Alter von 24 bis 62 Jahren die alleinige Chemotherapie effektiver war.Möglicherweise ändert sich die Tumorbiologie im Alter
Bei Patienten im Alter von 65 Jahren und höher verbesserte sich das PFS von median 5,6 Monaten im Kontrollarm auf median 8,7 Monate (stratifizierte HR 0,5; p < 0,001). Beim OS wurde in dieser Altersgruppe eine Verlängerung um 3,4 Monate erreicht (10,5 vs. 13,9 Monate; HR 0,64; p = 0,029). Prof. Shah vermutet, dass sich die Tumorbiologie bei Älteren unterscheidet. Möglicherweise gebe es Unterschiede in der extrazellulären Matrix, sodass ältere Patienten besonders sensitiv gegenüber ADX sind. Diese Zusammenhänge sollen jetzt in korrelativen Studien weiter untersucht werden. Die zusätzliche Antikörper-Gabe wurde gut vertragen; abgesehen von Übelkeit war die Inzidenz der Toxizitäten in beiden Armen ähnlich, so der Experte.Quelle: Shah MA et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl 4; abstr 4)
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