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Schutz vorm Magenkarzinom: Keimeradikation, Vitamine und Knoblauch im Test

Bezüglich der Magenkarzinommortalität liegt China im globalen Vergleich weit vorn, berichtet Dr. Wen-Qing Li vom Peking University Cancer Hospital and Institute. Um zu klären, ob Medikamente und Ernährungsinterventionen langfristig vor der Tumorerkrankung schützen, wertete er gemeinsam mit weiteren Forschern die Daten einer Studie aus, die im Jahr 1995 in Shandong – einer Region mit extrem hoher Magenkarzinominzidenz – gestartet worden war.
Ungefähr 2250 Studienteilnehmer, die positiv auf H.-pylori-Antikörper getestet worden waren, hatten randomisiert entweder Placebo(s) oder eine Eradikationstherapie aus Amoxicillin und Omeprazol und/oder Knoblauchextrakt/-öl und/oder ein Vitaminpräparat aus Vitamin C und E plus Selen erhalten.
Knoblauch hatte keinen Einfluss auf die Inzidenz
Die Eradikation dauerte zwei Wochen, die übrigen Mittel wurden über etwa sieben Jahren genommen. Das entsprach einem 2x2x2 faktoriellen Studiendesign. Weitere 1107 seronegative Personen hatten im 2x2-Design Vitamine und/oder Knoblauchpräparate bzw. entsprechende Scheinmedikamente bekommen.
Noch 22 Jahre nach der Eradikationstherapie bestand eine signifikante karzinomprotektive Wirkung, das Erkrankungsrisiko war gegenüber seropositiven Patienten ohne Eradikation halbiert. Auch die Vitaminsupplementation, nicht jedoch die Knoblauchpräparate, senkten die Tumorinzidenz. Allerdings verringerten alle drei Behandlungsstrategien das Risiko, an einem Magenkarzinom zu sterben. Die Ergebnisse eröffnen eine Reihe medikamentöser und nutritiver Präventionsstrategien, schließen die Forscher. Weitere Studien müssen dies nun bestätigen.
Quelle: Li WQ et al. BMJ 2019; 366: l5016; DOI: https://doi.org/10.1136/bmj.l5016
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