Magenkrebs: Fixkombination wirkt auch nach Gastrektomie

Dr. Miriam Sonnet

Die Kombination hat einen klinischen Benefit beim metastasierten Magenkrebs. Die Kombination hat einen klinischen Benefit beim metastasierten Magenkrebs. © Rasi – stock.adobe.com

Patienten mit metastasiertem Magenkrebs oder Tumoren des gastroösophagealen Übergangs haben ein schlechtes Outcome. Sie profitieren von einer Trifluridin/Tipiracil-Therapie – und zwar unabhängig davon, ob sie sich zuvor einer Gastrektomie unterzogen haben oder nicht.

Die Daten der Phase-3-Studie TAS-102 Gastric Study (TAGS) haben bereits die Zulassung von Trifluridin/Tipiracil (FTD/TPI) für Patienten mit metastasiertem Magenkrebs (mGC) oder mit Tumoren des gastroösophagealen Übergangs (GEJC) in den USA und Europa unterstützt. In einer neuen Subgruppenanalyse wurden nun die Auswirkungen der FTD/TPI-Therapie bei Personen mit oder ohne vorangegangener Gastrektomie untersucht.

Eine solche Operation wurde bei 147 von 337 Patienten der FTD/TPI- und bei 74 von 170 Teilnehmern der Placebogruppe durchgeführt. Wie in der ursprünglichen Analyse verbesserte die Therapie mit FTD/TPI auch hier das Gesamt- und progressionsfreie Überleben im Vergleich zu Placebo. Und zwar sowohl bei Patienten mit Gastrektomie als auch bei denjenigen ohne den Eingriff.

Das Studiendesign von TAGS

TAGS ist eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-3-Studie, die in 17 Ländern durchgeführt wurde. Eingeschlossene Patienten litten unter einem nicht-resezierbaren Magenkrebs (inkl. Tumoren des gastroösophagealen Übergangs). Sie hatten bereits mindestens zwei vorherige Chemotherapielinien erhalten und zeigten eine radiologische Krankheitsprogression. Die Studienteilnehmer erhielten entweder orales FTD/TPI oder ein Placebo. In der Interventionsgruppe verlängerte sich das Gesamtüberleben um 2,1 Monate auf 5,7 Monate.

Hämatologische Ereignisse vor allem nach Gastrektomie

So betrug die Hazard Ratio für das Gesamtüberleben bei Patienten mit Operation 0,57 (95 %-KI 0,41–0,79) und für das progressionsfreie Überleben 0,48 (95 %-KI 0,35–0,65). In der Gruppe ohne Magenentfernung lagen die Werte bei 0,80 (95 %-KI 0,6–1,06) bzw. 0,65 (95 %-KI 0,49–0,85), schreiben die Autoren um Dr. David H. Ilson, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York. Nebenwirkungen vom Schweregrad 3 oder höher traten bei Patienten der FTD/TPI-Gruppe mit und ohne Operation ähnlich häufig auf (84,1 % vs. 76,3 %). Allerdings litten mehr Teilnehmer mit Gastrektomie unter hämatologischen Ereignissen. Die Forscher erklärten dies u.a. mit der Tatsache, dass Patienten dieser Gruppe mehr neoadjuvante bzw. adjuvante Behandlungen und Radiotherapien erhalten hatten. Unter einer Fatigue wiederum litten mehr Teilnehmer ohne Operation (10,5 % vs. 2,1 %). Das Fazit der Autoren: Die Therapie mit FTP/TPI war effizient bei Patienten mit vorbehandeltem mGC/GEJC, und zwar sowohl bei Studienteilnehmern mit Gastrektomie als auch bei solchen, die sich dem Eingriff nicht unterzogen hatten. Der klinische Benefit sei besonders bei Personen mit Operation erwähnenswert, da diese in der Regel stärker vorbehandelt waren und eine geringere Therapietoleranz aufwiesen, so die Forscher. ms

Quelle: Ilson DH et al. JAMA Oncol 2019; DOI: doi.org/10.1001/jamaoncol.2019.3531

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Die Kombination hat einen klinischen Benefit beim metastasierten Magenkrebs. Die Kombination hat einen klinischen Benefit beim metastasierten Magenkrebs. © Rasi – stock.adobe.com