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Mammakarzinom: Klare Wirksamkeitsvorteile für PARP-Inhibition
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Schaffen die PARP-Inhibitoren eine Renaissance beim Mammakarzinom? Nach der OlympiAD-Studie und den aktuellen Daten der EMBRACA-Studie verdichten sich Daten und Evidenz.
Beide Studien hatten ein sehr ähnliches Patientenkollektiv randomisiert und in beiden Studien ergaben sich klare Vorteile für die PARP-Inhibition bei Patientinnen mit HER2-negativem und BRCA-Keimbahn-mutiertem fortgeschrittenem beziehungsweise metastasiertem Mammakarzinom, die mit Anthrazyklinen oder Taxanen vorbehandelt waren.
Einnahme des PARP-Inhibitorserfolgt einmal täglich
In EMBRACA wurde der orale PARP-Inhibitor Talazoparib eingesetzt, den die Patientinnen nur einmal am Tag als Tablette einnehmen müssen. Im Kontrollarm erhielten die Patientinnen eine Chemotherapie nach Wahl des behandelnden Arztes – je nach Vorbehandlung wurde Capecitabin, Eribulin, Gemcitabin oder Vinorelbin eingesetzt, erläuterte Professor Dr. Jennifer Litton, MD Anderson Cancer Center, Houston. Die EMBRACA-Studie ist laut Expertin mit 431 Patientinnen die bisher größte randomisierte Studie bei BRCA-Keimbahn-mutierten Patientinnen. Beim primären Endpunkt, dem progressionsfreien Überleben (PFS), erreichte Talazoparib eine relative Risikoreduktion um fast 50 %. Laut zentraler Review-Auswertung blieben die bereits intensiv mit Anthrazyklinen und Taxanen vorbehandelten Patientinnen median 8,6 Monate ohne Progression im Vergleich zu 5,6 Monaten im Chemotherapie-Arm (HR 0,54; p < 0,0001).
Der PFS-Vorteil bestätigte sich in allen untersuchten Subgruppen, u.a. unabhängig von der Vortherapie und vom Hormonrezeptor-Status, betonte Prof. Litton. Wichtig sei in dieser fortgeschrittenen Krankheitssituation, dass auch die ZNS-metastasierten Patientinnen profitierten, die median 5,7 Monate ohne Progression blieben im Vergleich zu 1,6 Monaten unter Chemotherapie (HR 0,32; p = 0,0016).
Überlebensvorteil deutet sich an
Vorteil bei der Lebensqualität
Von Bedeutung sei zudem, dass Talazoparib nicht nur effektiver, sondern auch besser verträglich sei als die Chemotherapie, so Prof. Litton weiter. Ausdruck dessen seien auch die Vorteile im Rahmen der Lebensqualitätsanalyse. Unter Talazoparib dauerte es median 24,3 Monate, bis sich bei den Patientinnen eine klinische Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes zeigte. Im Gegensatz dazu blieben die chemotherapierten Patientinnen median nur 6,3 Monate in einem klinisch stabilen Allgemeinzustand (HR 0,38; p ≤ 0,0001). Prof. Litton sieht in Talazoparib eine potenzielle neue Therapieoption für Patientinnen mit BRCA-Keimbahn-mutiertem HER2-negativem, fortgeschrittenem Mammakarzinom. Die orale Gabe von nur einer Tablette täglich sei ein großer Vorteil speziell dieser Substanz.Quelle: San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2017
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