
Rezidiviertes Ovarialkarzinom: dritter PARP-Inhibitor für die Erhaltungstherapie

Der PARP-Inhibitor Rucaparib ist in den USA bereits zugelassen für Patientinnen mit BRCA-mutierten Tumoren, die bereits mindestens zwei Chemotherapien erhalten haben. Die Zulassung basiert auf Phase-II-Daten, die nur Patientinnen mit Mutationen berücksichtigt hatten.
Jetzt präsentierte eine Studiengruppe die Daten der globalen Phase-III-Studie ARIEL3. Eingeschlossen waren 564 Patientinnen in 87 Zentren verteilt über elf Länder. Alle Teilnehmerinnen hatten auf die letzte (mindestens zweite) platinhaltige Chemotherapie mit wenigstens einer partiellen Remission angesprochen.
Nicht nur Patientinnen mitBRCA-Mutation profitieren
Die Patientinnen erhielten randomisiert im Verhältnis 2 : 1 entweder zweimal täglich 600 mg Rucaparib oder Placebo und wurden unter anderem anhand des Mutationsstatus verschiedener Reparaturgene, die für die homologe Rekombination verantwortlich sind, stratifiziert. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben, das in einem abgestuften Verfahren ermittelt wurde: bei Patientinnen, deren Tumoren BRCA-Mutationen aufwiesen, sodann bei solchen mit irgendwelchen Defekten der homologen Rekombination (einschließlich BRCA-Mutationen) und schließlich in der gesamten Studienpopulation (Intention-to-treat-Population).
Selbst in der Gesamtpopulation war das progressionsfreie Überleben unter der Erhaltungstherapie mit Rucaparib mit median 10,8 Monaten doppelt so lang wie unter Placebo (5,4 Monate; Hazard Ratio 0,36; p < 0,0001). Bei den Patientinnen mit defizienter homologer Rekombination war der Unterschied mit median 13,6 versus 5,4 Monaten noch deutlicher (HR 0,32; p < 0,0001). Teilnehmerinnen mit BRCA-Mutationen zeigten sogar ein verdreifachtes progressionsfreies Überleben (median 16,6 vs. 5,4 Monate; HR 0,23; p < 0,0001). Grad-3/4-Nebenwirkungen waren im Rucaparib-Arm deutlich häufiger (56 vs. 15 %), besonders oft traten Anämien oder Hämoglobin-Abfälle (19 vs. 1 %) sowie Leberenzym-Erhöhungen (10 vs. 0 %) auf.
PARP-Inhibitoren
- Olaparib kann eingesetzt werden, wenn das BRCA1- oder BRCA2-Gen im Tumor mutiert ist.
- Niraparib wird für die Behandlung von Patientinnen unabhängig vom BRCA-Mutationsstatus genutzt.
- Rucaparib ist bisher nur in den USA zugelassen für die Behandlung BRCA-mutierter Tumoren, aber auch der EMA liegt ein Antrag auf Marktzulassung vor.
Quelle: Coleman RL et al. Lancet 2017; 390: 1949-1961
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).