Mit Akupunktur und Akupressur gegen Krebsschmerz

Dr. Barbara Kreutzkamp

Mittels Akupunktur lassen sich die Schmerzen durchaus lindern. Mittels Akupunktur lassen sich die Schmerzen durchaus lindern. © Monet – stock.adobe.com

Meistens lässt die Evidenz von alternativ- und komplementärmedizinischen Verfahren zu wünschen übrig. Zwei fernöstliche Therapien wurden nun systematisch untersucht und haben sich bei krebsbedingten Schmerzen ganz gut geschlagen – mit Einschränkungen.

Viele Krebspatienten ergänzen ihre Therapie mit alternativen bzw. komplementären Methoden der Medizin. Zu den „Klassikern“ gehören Akupunktur und Akupressur, doch deren Evidenz bewegt sich zumeist auf eher mäßigem Niveau: Es mangelt an randomisiert-kontrollierten Studien, ganz zu schweigen von Reviews oder Metaanalysen. Den Versuch eines systematischen Überblicks haben nun Wissenschaftler aus China gewagt.

Dr. Yihan­ He­ von der Guang­zhou University of Chinese Medicine und Kollegen identifizierten 17 randomisierte und kontrollierte Studien (RCT) mit insgesamt 1111 Krebspatienten, von denen sie 14 für ihre Metaanalyse berücksichtigten (920 Patienten). Die Arbeiten zeichneten sich dadurch aus, dass Akupunktur und Akupressur mit einer Scheinintervention, einer Analgetikatherapie oder einer Standardbehandlung verglichen worden waren.

Wie die Ergebnisse von sieben qualitativ hochwertigen RTC zeigten, reduzierte echte Akupunktur/Akupressur die Schmerzen effektiver als die Scheinbehandlung. Im Schnitt lagen die Werte nach der Intervention um 1,38 Punkte niedriger auf der verwendeten Schmerzskala. Hatte man eines der alternativen Verfahren mit einem Analgetikum kombiniert, ergab sich für die Patienten im Vergleich zur alleinigen medikamentösen Analgesie ebenfalls ein Vorteil (im Schnitt -1,44 Punkte).

In zwei Studien ließen sich darüber hinaus Opioide in der Größenordnung von 30 mg/d Morphinäquivalent einsparen.

Weniger Arthralgien unter Aromatasehemmern

Patientinnen mit frühem Mammakarzinom, die unter Aromatasehemmern Arthralgien entwickelt hatten, sprachen ebenfalls auf die beiden Verfahren an – nachgewiesen in sechs Studien mit mehr als 400 Frauen.

Aufgrund der erheblichen Heterogenität der Studien bescheinigen die Autoren den Ergebnissen trotzdem nur ein mäßiges Evidenzniveau. Zudem gebe es kaum Arbeiten, die sich speziell mit der Akupunkturbehandlung von neuropathischen oder durch Knochenmetastasen hervorgerufenen Schmerzen befassen. Klammert man diese Einschränkungen aus, kommen Dr. He und Kollegen zu dem Fazit, dass die von ihnen analysierten Studien auf schmerzlindernde Effekte von Akupunktur/Akupressur schließen lassen.

Quelle: He Y et al. JAMA Oncol 2019; DOI: 10.1001/jamaoncol.2019.5233

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Mittels Akupunktur lassen sich die Schmerzen durchaus lindern. Mittels Akupunktur lassen sich die Schmerzen durchaus lindern. © Monet – stock.adobe.com