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Mitbringsel von Malle: Leishmanien bevölkern auch Europa

Die Leishmaniose hat sich inzwischen einen Platz unter den drei häufigsten Reisedermatosen erobert, berichtete Professor Dr. Esther von Stebut-Borschitz von der Dermatologie der Uniklinik Köln. Der auslösende Parasit tummelt sich in fast allen wärmeren Ländern und wird von der Sandmücke übertragen – auch auf der Lieblingsinsel der Deutschen, Mallorca. Oft ist der Mückenstich so klein, dass er oft unbemerkt bleibt.
Erst nach Wochen (nicht Tagen!) entwickelt sich typischerweise eine Papel, die später ulzerieren kann. Die Geschwüre ähneln dann einem Vulkan mit aufgeworfenen Rändern und zentralem Krater (volcano sign). Da sich die Defekte unterhalb der Basalmembran befinden, heilen sie immer narbig ab. Als Goldstandard der Diagnostik gilt hierzulande die Biopsie, mit nachfolgender Kultur, PCR bzw. Histologie.
Die intrazellulären Parasiten verbleiben im Körper
Zu 90 % handelt es sich um rein kutane Infektionen, die aber bei Immunsupprimierten auch auf die Organe übergreifen können. Zu den Zeichen der Viszeralisierung gehören:
- Husten, Fieber, Nachtschweiß
- reduzierter Allgemeinzustand
- verringerte Erythrozytenzahl
- Blutungen
- dunkle, aschefarbene und schuppende Haut
- Hepatosplenomegalie
Die Therapie richtet sich nach der Leishmanienspezies und nach dem Vorliegen einer lokalen oder systemischen Infektion. Unter „lokal“ fallen zum Beispiel einfache Läsionen der kutanen Leishmaniose der „Alten Welt“ (u.a. Mittelmeerraum, Asien, Afrika). Zur systemischen Variante gehören komplexe Hautveränderungen (s. Kasten), Erkrankungen aus der „Neuen Welt“ (Süd- und Mittelamerika) sowie mukokutane, rezidivierende, disseminierte und diffus kutane Verlaufsformen.
Wann ist die Infektion komplex?
- mehr als drei Läsionen
- Einzelläsion mit mehr als 40 mm Durchmesser
- kosmetisch und funktionell heikle Areale (z.B. Gesicht, Hände, Gelenke, Übergang Haut/Schleimhaut)
- Lymphangitis/-adenitis
- Satellitenläsionen
- therapierefraktäre Läsionen
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