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Endlich wieder allein: So erkennen und vertilgen Sie gastrointestinale Parasiten

Zysten des Hundebandwurms (zystische Echinokokkose) finden sich zu 50–70 % in der Leber. Sie wachsen nicht invasiv und streuen nicht. Man muss jedoch bei allen Interventionen darauf achten, dass keine Verschleppung stattfindet, betonte Professor Dr. Martin Angele, Universitätsklinikum Großhadern, München.
In späten Stadien heißt es: beobachten und abwarten
Die Parasitose läuft in Phasen ab, die sich sonographisch voneinander abgrenzen lassen und für die Wahl der Therapie entscheidend sind (s. Kasten). Vor einer operativen Therapie muss die bildgebende Diagnostik mit CT oder MRT ergänzt werden. Außerdem sollten extraabdominale Manifestationen ausgeschlossen werden.
Echinokokken im Ultraschallbild
- Stadium 1: einzelne Zysten, die sich mit einer dünnen, doppellinigen Membran abgrenzen
- Stadium 2: Honigwabenstruktur durch Bildung multipler Tochterzysten
- Stadium 3 (Übergangsphase): Membranen verdicken sich, Tochterzysten weichen allmählich solider Matrix
- Stadium 4 (aktive Phase): keine Tochterzysten mehr sichtbar
- Stadium 5: Kalzifikationen
Vorsicht, Fehldiagnose Reizdarmsyndrom
Diese Therapie sollte mindestens vier Tage vor der Operation begonnen und postoperativ über mindestens einen Monat durchgeführt werden. Nach einem Monat ist der Zysteninhalt bei etwa 70 %, nach drei Monaten bei etwa 90 % der Patienten avital. Auch eine Langzeittherapie bei inoperablen Patienten kann in den meisten Fällen die Zysten deutlich zur Rückbildung bringen. Auch die meldepflichtige Lambliasis spielt eine wichtige Rolle in Deutschland. Jährlich werden etwa 3500 Fälle gemeldet, berichtete Privatdozent Dr. Roger Vogelmann, Universitätsmedizin Mannheim. Vor allem junge Erwachsene sind betroffen. Die Parasiten verbleiben im oberen Dünndarmabschnitt. Klinisch fallen die Patienten mit Bauchschmerzen, Meteorismus und wässrigen Durchfällen auf. Viele sind jedoch auch beschwerdefrei oder haben subklinische Beschwerden. Differenzialdiagnostisch ist die Erkrankung vor allem abzugrenzen vom Reizdarmsyndrom. Die Lambliasis ist wenig ansteckend, wenn allgemeine Hygieneregeln beachtet werden. Doch andererseits reichen bereits 10 Zysten für eine Infektion und auch asymptomatische Zystenausscheider sind ansteckend. Deshalb kommt es immer wieder zu Kleinraumepidemien. Die Lambliasis kann auch nach jahrelanger Persistenz von selbst ausheilen. Zur Diagnose führt die mikrobiologische Stuhluntersuchung. Sie sollte mehrmals an verschiedenen Tagen durchgeführt werden, da nicht immer Zysten ausgeschieden werden. Die Trophozoiten selbst findet man ganz selten und nur, wenn der Stuhl noch warm ist. Auch serologische Tests sind verfügbar. In Deutschland wird die Lambliasis mit Metronidazol in einer hohen Dosierung von 4 x 500 mg für 5–10 Tage behandelt.Mittel gegen Leberegel in Deutschland nicht verfügbar
Eher selten kommt in Deutschland die Fascioliasis, die Infektion mit dem großen Leberegel vor. Sie befällt vor allem Wiederkäuer wie Schafe und Rinder. Ausgeschiedene Eier müssen zunächst in Wasserschnecken heranreifen. Die gereiften Zerkarien haften sich an bewässerte Pflanzen wie Kopfsalat und Brunnenkresse. So gelangen sie mit der Nahrung in den Menschen. Aus dem Darm dringen die Parasiten zunächst ins Peritoneum und dann in die Leber, bevor sie ihr „Reiseziel“, die Gallengänge, erreichen. Bis erste Eier im Stuhl auftauchen, dauert es vier Monate. Die Egel können mehr als 20 Jahre in ihrem Wirt überleben. In der akuten Phase leiden die Patienten an einem febrilen eosinophilen Syndrom mit Kopfschmerzen, Diarrhö, Schmerzen im rechten Unterbauch und Hepatosplenomegalie. In der asymptomatischen Phase fällt nur eine Bluteosinophilie auf. In der chronischen Phase kommt es zur Obstruktion von Gallen- und/oder Pankreasgängen. Zur Therapie wird Triclabendazol 1 x 10 mg/kg zusammen mit einer fettigen Speise gegeben. Dieses Medikament muss aus Frankreich oder der Schweiz importiert werden.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).